Die Entwickler bei Ziehl+Abegg untersuchten Körperbau und Merkmale des Buckelwals, um Elemente auf das neue Radiallaufrad ZAbluefin zu übertragen. Von diesen bionischen Erkenntnissen profitiert nun bei Ziehl-Abegg die neueste Ventilatorgeneration im Radialbereich bei Baugrößen ab 710 Millimeter.
So kommt der Wal in den Ventilator
Beispielsweise weist die Vorderkante der Ventilatorschaufel ein gewelltes Profil auf. Dieses ist den golfballgroßen Beulen (Tuberkeln) an den Flossen des Meeressäugers nachempfunden. Sie vermeiden große Verwirbelungen und reduzieren somit nicht nur Strömungsverluste, sondern auch Lärm.
Auch bei der Hinterflosse des Wales, der Fluke, haben die Strömungstechniker genauer hingeschaut. Die V-förmige Kontur des hinteren Flügelabschnitts verzögert mögliche Strömungsabrisse, was den Ventilator für viele unterschiedliche Druckbereiche einsetzbar macht.
Bionik für mehr Effizienz
Die bionische Profilierung hat sich laut Zieh-Abegg als effektiv für die Effizienz und Schallarmut herausgestellt. Bei der bionisch profilierten Schaufel gibt es im Gegensatz zu marktüblichen Hohlschaufeln keine Zwischenräume, in die Schmutz oder Kondenswasser eindringen kann, was neben Korrosion auch zur Unwucht führen würde. Daher wird der Stahl mit einer 600-Tonnen-Presse in Wellenform gebracht.
Das neue Radiallaufrad weist nicht nur bionische Merkmale des Wals auf. Auch Merkmale der Eule sind eingeflossen. So sind die Hinterkanten der Ventilatorschaufeln dem Flügel der leisen Raubvögel nachempfunden. Damit vereint der neuartige Ventilator Erkenntnisse aus der Aerodynamik (Vogelkunde) mit der Hydrodynamik (Meeresbiologie).