Auch Fragestellungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, etwa Anforderungen an die Instandhaltung oder die Vorteile für die lokale Luftqualität, könnten in der Technologiekooperation behandelt werden. Weiterhin könnte der Einsatz von reinem PtL, das heißt ohne Beimischung von fossilem Kerosin, geprüft werden, um dadurch Erkenntnisse für den Zulassungsprozess zu gewinnen.
Zudem beabsichtigen die Kooperationspartner zu erforschen, inwieweit PtL-Kraftstoffe das Potenzial haben, nicht nur große Mengen CO2 einzusparen, sondern auch die so genannten Nicht-CO2-Emissionen positiv zu beeinflussen.
„Forschungskooperationen wie diese sind essenziell, um richtungsweisende Lösungen zur klimafreundlichen Transformation des Luftverkehrs zu entwickeln. Als größte Airline in Deutschland setzen wir uns entschieden dafür ein, das Fliegen Schritt für Schritt nachhaltiger zu machen. Ich bin überzeugt, mit dem gebündelten Knowhow aus Luftfahrt und Wissenschaft wird uns dies gelingen und wir werden damit auch den Standort Deutschland stärken“, sagt Jens Ritter, CEO Lufthansa Airlines.
Forschung zum Schutz der Umwelt und des Klimas
„Das DLR forscht zum Schutz der Umwelt und des Klimas. Ein Ziel ist die zukünftige Klimaverträglichkeit der Luftfahrt. Dafür sind SAF in großen Mengen unverzichtbar“, sagt Prof. Meike Jipp, DLR-Bereichsvorständin Energie und Verkehr, „deshalb entwickeln wir Produktionsverfahren, welche eine wirtschaftliche Versorgung der Luftfahrt unterstützen und optimieren die SAF-Kraftstoffe ständig weiter. Damit können die Auswirkungen des Luftverkehrs auf die Umwelt und das Klima entschieden reduziert werden.“
„Nachhaltige Flugkraftstoffe spielen für Airbus eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung. Schon heute können unsere Flugzeuge SAF bis zu einer Quote von 50 Prozent nutzen, die Zulassung für bis zu 100 Prozent läuft derzeit. Wir freuen uns über diese weitere Vertiefung der Zusammenarbeit. Das Thema PtL erfordert eine Mannschaftsleistung von Flugzeugherstellern, Airports, Forschungspartnern wie dem DLR und Fluggesellschaften“, sagt Nicole Dreyer-Langlet, in der Geschäftsführung von Airbus in Deutschland verantwortlich für das Thema Forschung und Technologie.
Herausragender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft
„Die Unterzeichnung dieses Letters of Intent markiert einen herausragenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft für die gesamte Luftfahrtindustrie. Mit den Kooperationspartnern aus der Luftfahrt, Flugzeugtechnik und Forschung setzen wir uns entschlossen für die beschleunigte Entwicklung und industrielle Skalierung von Power-to-Liquid-Flugkraftstoffen ein. Diese innovative Technologie hat das Potenzial, die Klimabilanz der Luftfahrt maßgeblich zu verbessern, den Luftverkehr umweltfreundlich zu gestalten und unsere Klimaziele zu erreichen“, sagt Jost Lammers, Vorsitzender der Geschäftsführung des Flughafen Münchens.
„Auf dem Weg zum emissionsfreien Fliegen verfolgt die MTU zwei Stoßrichtungen: die Weiterentwicklung der Fluggasturbine und die Entwicklung völlig neuer Antriebstechnologien. Für beide spielen SAF eine wichtige Rolle, um die maximale Klimawirkungsreduktion zu erzielen. Sie sind bereits heute drop-in einsetzbar. Kurzfristig müssen große Produktionskapazitäten geschaffen werden. Dafür setzen wir uns ein und beteiligen uns deshalb an dieser wichtigen Technologiepartnerschaft“, sagt Lars Wagner, Vorstandsvorsitzender von MTU Aero Engines.
Nachhaltige Flugkraftstoffe von essenzieller Bedeutung für Luftfahrt der Zukunft
SAF werden ohne den Einsatz fossiler Rohstoffe wie Erdöl hergestellt und erfüllen darüber hinaus weitere Nachhaltigkeitskriterien. Sie sind von essenzieller Bedeutung für die Minderung der Emissionen des Luftverkehrs und damit insbesondere seiner Klimawirkung. Die Bandbreite infrage kommender Rohstoffe und Technologien für die Herstellung SAF ist groß.
Neben aktuell in geringen Mengen verfügbaren nachhaltigen Flugkraftstoffen aus biogenen Reststoffen erscheint insbesondere auch das PtL-Verfahren unter Umwelt- und Skalierungsgesichtspunkten vielversprechend. Bei dieser nächsten Generation von SAF entsteht aus regenerativ erzeugtem Strom, Wasser und CO2 aus der Atmosphäre ein Synthesegas, aus dem SAF hergestellt werden kann.