Versorgung mit Wasserstoff-Strom Telekom: Mobilfunk auf Basis von Wasserstoff

Die Telekom präsentiert bahnbrechende Mobilfunkneuerungen live auf dem Nibirii Festival, darunter einen ultramobilen Sendemast für temporäre Netzabdeckung und eine erstmals eingesetzte Wasserstoff-Brennstoffzelle als umweltfreundliche Stromquelle, die den herkömmlichen Dieselgenerator ersetzt und somit neue Maßstäbe für mobile Konnektivität setzt.

Bild: iStock, Iryna Dobytchina
01.09.2023

Die Telekom setzt auf zukunftsorientierte Modelle, um bei Großevents wie dem Nibirii Festival eine zuverlässige Mobilfunkversorgung sicherzustellen. Mithilfe einer leistungsstarken Wasserstoff-Brennstoffzelle konnte der größte mobile Mast für das Festival in Düren mit nachhaltiger Energie betrieben werden. Dieser Feldtest bestätigt, dass die Wasserstoff-Lösung nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig als umweltfreundliche Energiequelle für mobile Funkstandorte bei Großveranstaltungen fungieren kann.

Beim Nibirii-Festival in Düren testet die Telekom gleich mehrere Mobilfunkneuerungen im Live-Betrieb. Erstmalig ist ein neuer mobiler Sendemast im Einsatz, der für eine temporäre Mobilfunkversorgung des Geländes sorgt. Das Besondere an diesem Mast ist, dass er deutlich kleiner, leichter und flexibler ist als bisherige.

Der mobile Mast lässt sich leicht transportieren und ist innerhalb von nur 20 Minuten von einer Person aufgebaut und dann einsatzbereit. Er unterstützt 5G und LTE, die Antennen können bis auf acht Meter Höhe ausgefahren werden. Mit diesem mobilen Mast kann Mobilfunk schnell dahin gebracht werden, wo er gebraucht wird. Zum Beispiel auf Festivals oder auch in Katastrophengebiete.

„Wir nutzen bei diesem Festival eine neue innovative Art der Mobilfunkversorgung. Diesen Mast haben zwei unserer Mitarbeiter selbst entwickelt. In Düren geht er nun in den Live-Betrieb. Damit geben wir den Festivalbesuchern die Möglichkeit, jederzeit das beste Netz zu nutzen, um die besonderen Momente mit anderen zu teilen“, erklärt Abdu Mudesir, Technikchef der Telekom Deutschland.

Grüner Wasserstoff für die Stromversorgung

Zudem setzt die Telekom erstmalig eine Wasserstoff-Brennstoffzelle als Stromlieferant für die temporäre Mobilfunkversorgung ein. Auf dem Nibirii-Festival am Badesee in Düren wird damit der Dieselgenerator ersetzt, der sonst etwa 35 bis 40 l pro Tag benötigt. Die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle ist ein Umwandlungsgerät, das elektrischen Strom erzeugt. Der Wasserstoff hierfür wird CO2-neutral aus Wasser hergestellt.

Es ist das erste Mal, dass eine mobile Basisstation im Livebetrieb zu 100 Prozent mit grünem Wasserstoff aus einer Brennstoffzelle betrieben wird. Innovationspartner für diese Wasserstoff-Brennstoffzelle ist die Münchner Firma SFC Energy. Die Wasserstoff-Brennstoffzelle der SFC Energy ist im mobilen Stromerzeuger H2Genset integriert.

Diese Lösung kommt hier erstmals in Kombination mit einem Mobilfunkmast zum Einsatz. Die Brennstoffzellen der SFC Energy haben ihre Leistung als Backup- und Notstromversorgung im Bereich der Telekommunikation bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Sie bieten eine umweltfreundliche Alternative zum herkömmlichen Dieselgenerator.

Nachhaltige Energieversorgung für Großevents

Die Brennstoffzelle liefert Energie für den größten mobilen Mast, den die Telekom für die Zeit des Festivals errichtet hat. Der mobile Funkstandort versorgt die rund 30.000 Gäste des Elektro-Festivals mit LTE und 5G. Der Standort inklusive Energieversorgung per Wasserstoff wurde bereits vor zehn Tagen aufgestellt und in Betrieb genommen. Die Brennstoffzelle lief bis zum Abbau am 28. August an 14 aufeinanderfolgenden Tagen und versorgte die Basisstation ohne Unterbrechung mit Strom.

Ziel des Projekts war es, eine Adhoc-Mobilfunk-Versorgung basierend auf grüner Energie sicherzustellen. Eine solche Adhoc-Mobilfunk-Versorgung stellt die Telekom beim Ausfall von Telekom-Standorten, bei Bränden und Überschwemmungen aber auch bei Open-Air-Festivals und Messen zur Verfügung. Der Test mit der Wasserstoff-Brennzelle beim Dürener Festival sollte unter anderem zeigen, ob sich so eine Lösung eher kurzfristig oder auch für einen längeren Netzersatz eignet.

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