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Mangel an Fachkräften und verlässlichen Daten Umfrage: Mehrwert und Hindernisse des IoT

Fehlende Fachkräfte und mangelnde Datenqualität sind nach Umfrageergebnis die zwei großen Hemmnisse bei der Umsetzung von IoT-Projekten.

19.08.2019

Der Mangel an Nutzen bringenden Daten ist für deutsche Unternehmen ein zentrales Hindernis bei IoT-Szenarien. Das zeigen die Ergebnisse einer Befragung, die in mehreren Ländern Europas sowie den USA, Japan und Australien durchgeführt wurde. Ebenfalls problematisch hierzulande: der Fachkräftemangel.

Das aus deutscher Sicht positive Ergebnis der Befragung: Die Unternehmen glauben mit 72 Prozent mehrheitlich, dass sie die Fähigkeit haben, das Internet der Dinge positiv für ihren Geschäftserfolg nutzen zu können; 17 Prozent sind dabei ohne jegliche Zweifel, 55 Prozent sind sehr zuversichtlich. Das ist ein nicht immer selbstverständlicher Duktus im Land, das mit „German Angst“ einen eigenen Terminus für die Zurückhaltung Neuem gegenüber erhalten hat.

Andererseits bedeutet das, dass insgesamt dennoch 83 Prozent der Firmen noch Herausforderungen beim Einsatz von IoT sehen. Dieser lokale Wert liegt über dem Durchschnitt: International sehen 79 Prozent ihr Unternehmen noch nicht vollständig IoT-ready. Bemerkenswerte Ausreißer bilden Dänemark und Kanada mit nur jeweils circa 60 Prozent Zweiflern. Spitzenreiter ist Schweden mit 88 Prozent.

Nur ein Fünftel sieht Chancen in Predictive Maintenane

Bei einem genaueren Blick auf die möglichen Vorteile nennen deutsche Unternehmen an erster Stelle mit 44 Prozent gleichauf eine größere Produktivität am Arbeitsplatz sowie die Möglichkeit, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Als Beispielauswahl wurde dabei die Erweiterung vorhandener Produkte oder Services genannt. Mit 43 Prozent dicht auf den Fersen der beiden Spitzenreiter ist die Möglichkeit, durch IoT-Daten maßgeschneiderte Services für Kunden zu gestalten. Mehr Sicherheit und Effizienz schreiben je etwa ein Drittel der Befragten IoT-Ansätzen zu.

Deutlich abgeschlagen auf dem letzten Platz findet sich im Maschinenbauland Deutschland eine Möglichkeit, die gemeinhin als einer der populärsten Vorteile des Internets der Dinge gilt: die Möglichkeit einer vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance). Hier sehen lediglich 21 Prozent der Befragten Chancen für ihr Unternehmen.

An dieser Stelle liegt auch die deutlichste Abweichung im internationalen Vergleich. Die am nächsten folgenden eher zurückhaltenden Länder bei diesem Thema sind mit 29 Prozent Japan und Spanien; in den USA liegt dieser Wert bei 30 Prozent. Spitzenreiter ist das Vereinigte Königreich mit 39 Prozent. Im Durchschnitt glaubt ein Drittel der Befragten, dass Predictive Maintenance Vorteile bergen kann.

Fehlendes Fachwissen und Daten als Herausforderung

Als Hemmschuh für Wachstum zeigte sich erneut das Fehlen von entsprechendem Expertenwissen: 37 Prozent der Unternehmen in Deutschland haben laut Umfrage nicht die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um mit IoT-Projekten erfolgreich zu arbeiten. Das wird nur noch übertroffen vom Fehlen der passenden Daten: 39 Prozent der Befragten gaben an, dass sie nicht über Informationen verfügen, die die richtige inhaltliche Qualität gesichert aufweisen.

Hier weist Deutschland auch gewisse Parallelen zum Vereinigten Königreich auf, das mit denselben Problemen in vergleichbaren Dimensionen (jeweils 35 Prozent) zu kämpfen hat. Interessant zu sehen ist die Tatsache, dass gleichzeitig 35 Prozent der deutschen Studienteilnehmer denken, dass zu viele Daten im Unternehmen vorhanden sind.

Die richtigen Daten für IoT-Szenarien

„Predictive Maintenance ist nicht wirklich neu. Jedoch kann hier jetzt durch den Einsatz von IoT-Ansätzen im Zusammenwirken mit Edge Computing ein neuer Maturitätslevel erreicht werden“, sagt Dr. Robert Laube, Chief Technology and Innovation Officer (CTIO) von Avanade. Das Studienergebnis sei insofern für die vorausschauende Wartung ein wenig überraschend, für das Thema Fachwissen hingegen sei es eher zu erwarten gewesen.

„Ebenfalls erwartbar ist die Herausforderung, die richtigen Daten für die Nutzung von IoT-Szenarien zu identifizieren“, fährt Laube fort. „Die Unternehmen haben ja die Daten – sie urbar zu machen, das ist die Kunst, an der auch einige scheitern.“ Positiv sei laut Laube hingegen, dass 76 Prozent der Unternehmen in Deutschland angegeben haben, die richtigen Partner im Boot zu haben. „Mit einem entsprechenden Ökosystem lassen sich die meisten der genannten Herausforderungen erfolgreich meistern.“

Zur Befragung

Die Befragung wurde von Wakefield International im Auftrag von Avanade durchgeführt, neben Deutschland auch in einigen weiteren europäischen Ländern sowie den USA, Japan und Australien.

Bildergalerie

  • Dr. Robert Laube ist Chief Technology and Innovation Officer (CTIO) von Avanade.

    Dr. Robert Laube ist Chief Technology and Innovation Officer (CTIO) von Avanade.

    Bild: Avanade

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