Recyclingfähigkeit verbessern Umweltfreundlichere Elektronikprodukte durch neues Molding-Verfahren

Aktuelle Verfahren zur Herstellung von In-Mold-Elektronik entsprechen oft nicht den strengen Umweltanforderungen moderner Standards. Das Multimold-Projekt setzt gezielt auf neue Ansätze zur Verbesserung der Recyclingfähigkeit und Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks.

Bild: publish-industry, DALL·E
20.02.2025

Die umweltfreundliche Herstellung von Elektronikprodukten im Spritzgussverfahren bei maximaler Designfreiheit stellt eine große Herausforderung dar. Im EU-Horizon-Projekt Multimold entwickeln Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer IZM gemeinsam mit internationalen Partnern ein neues Spritzgießverfahren, das fortschrittliche elektronische Funktionen integriert und höchste Umweltstandards erfüllt.

Der Schwerpunkt des Fraunhofer IZM im Projekt liegt auf der Nachhaltigkeitsbegleitung der Verfahrensentwicklung durch umfassende Ökobilanzierungen. Dabei werden die ökologischen Auswirkungen der verwendeten Materialien analysiert und die Nutzung von Ressourcen im Produktionsprozess verbessert. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die entwickelten Verfahren nicht nur leistungsfähig, sondern auch umweltfreundlich sind.

Aktuelle Verfahren zur Herstellung von In-Mold-Elektronik entsprechen oft nicht den strengen Umweltanforderungen moderner Standards. Das Multimold-Projekt setzt gezielt auf neue Ansätze zur Verbesserung der Recyclingfähigkeit und Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks. Ein zentraler Bestandteil ist die Entwicklung neuer Verfahren zur effektiveren Trennung und Weiterverwertung der einzelnen Schichten in den gefertigten Bauteilen. Denn einmal gegossene Formteile lassen sich nur schwer recyclen, da eingebettete Sensoren sich ohne Beschädigung kaum vom Polymer trennen lassen. Um die Rückgewinnung und Weiterverwertung nach dem Ende des Produktlebenszyklus zu erleichtern, werden vor allem die Verbindungstechnologien zwischen den Schichten verbessert. Hierfür entwickeln Forschende des Fraunhofer IVV ein spezielles Trennverfahren. Darüber hinaus werden die Herstellungsprozesse angepasst, um den Energieverbrauch und die Emissionen zu verringern, während die Einhaltung der aktuellen EU-Richtlinien zum Ökodesign sichergestellt wird.

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Die Verfahren befinden sich derzeit in der Entwicklungsphase und werden kontinuierlich angepasst, um eine nachhaltigere Produktion zu ermöglichen, die den Anforderungen an ökologische Effizienz entspricht, ohne die Leistung der Elektronikprodukte zu beeinträchtigen. Relevante Leistungskennzahlen werden veröffentlicht, sobald die Verfahren weiter fortgeschritten sind.

Förderung

Das EU-Horizon-Projekt 101138427 „Multi-functional In-Mold Electronics (MULTI-MOLD)“ läuft vom 01.01.2024 bis 31.12.2027 und erhält eine Förderung in Höhe von 5,76 Millionen Euro. Das Projekt wird von der Joanneum Research Forschungsgesellschaft geleitet. Weitere Partner sind R2M Solution SRL, das Interuniversitair Micro-electronica Centrum, die Montanuniversitaet Leoben, Standex International SRL, Nanogate Central And Eastern Europe, Schneider Electric Industries SAS, Eologix Sensor Technology, SYXIS VSI, das Fraunhofer IVV und Fraunhofer IZM sowie HTP High Tech Plastics.

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