Anwenderbericht – Grüne Wasserstoffmobilität ist erst der Anfang Zero-Emission-Infrastruktur aufbauen

Brennstoffzellen-Lkws und eine öffentliche Wasserstoff-Tankstelle inklusive des grünen Kraftstoffs wird GP Joule für Nobilia, Europas größten Küchenhersteller, bereitstellen.

Bild: GP Joule
08.02.2023

Der Küchenhersteller Nobilia möchte gemeinsam mit GP Joule für erneuerbare Energien die Dekarbonisierung seines Unternehmens vorantreiben. Aktuell sorgt der Transport der Küchenbauteile noch für einen hohen Anteil der CO2-Emissionen. Um das zu ändern, ist geplant, zusammen eine lokale, emissionsfreie Wasserstoff-Infrastruktur aufzubauen, inklusive Wasserstoffproduktion, Tankstelle und Fahrzeugbereitstellung.

Aktuell verfügt Nobilia über einen Logistikfuhrpark von rund 200 Zugmaschinen. Etwa 400 qualifizierte Fahrer transportieren jährlich ein Frachtvolumen von rund 3,15 Millionen m3 und fahren zusammen eine Strecke von 20,6 Millionen km. Laut eigenen Aussagen ist der Transportbereich damit für etwa 40 Prozent der CO2-Emissionen des Küchenherstellers verantwortlich. Hier anzusetzen ist daher der richtige Schritt zur richtigen Zeit.

Wasserstoff-Expertise

Partner GP Joule bringt eine langjährige Wasserstoff-Expertise und Praxiserfahrungen aus bereits realisierten Wasserstoffclustern mit. „Für Anwendungsfälle wie hier bei Nobilia haben wir unser Komplettpaket für den emissionsfreien Transportkilometer entwickelt. Es ermöglicht den einfachen Einstieg in die Wasserstofftechnologie, indem wir zusätzlich zu den Zugmaschinen auch gleich für den grünen Wasserstoff und die dazugehörige Tankstelle in Unternehmensnähe sorgen“, berichtet André Steinau, Geschäftsführer von GP Joule Hydrogen.

„Mithilfe der grünen Wasserstoffinfrastruktur und emissionsfrei fahrenden LKWs wird Nobilia seinem Ziel, den eigenen CO2-Fußabdruck deutlich zu verkleinern, einen wesentlichen Schritt näherkommen.“ Vorgesehen ist, dass sein Unternehmen eine Wasserstoff-Tankstelle errichtet und betreibt. Hier können neben den Nobilia-Trucks auch andere Betriebe ihre LKWs und Busse und perspektivisch auch PKWs, die mit einer Brennstoffzelle ausgerüstet sind, tanken. Der dort verwendete Kraftstoff ist regional produzierter Wasserstoff, den das Unternehmen aus erneuerbaren Energien selbst herstellt und der damit klimaneutral ist.

Auch beim Fahren entstehen keine schädlichen Gase: Aus dem Auspuff von Brennstoffzellenfahrzeugen entweicht lediglich Wasserdampf. Für die zeitnahe Bereitstellung der neuen LKWs trotz aktuell langer Lieferzeiten sorgt ein Rahmenvertrag, den das Unternehmen mit Clean Logistics vereinbart hat. André Steinau ist von Nobilias Vorstoß begeistert: „Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit mit Nobilias und über die besonders enorme Schubkraft, die das Vorhaben damit auch in die Region bringt.“

Konzept für Energieversorgung

Zusätzlich zur schrittweisen Dekarbonisierung des Logistikbereiches geht Nobilia weitere Aspekte seines Energieverbrauchs an. GP Joule erarbeitet dafür ein umfassendes Konzept rund um die Energieversorgung, das unter anderem die Faktoren Wärme, Eigenstromproduktion mittels Photovoltaik- und Windkraftanlagen und dessen Speicherung in den zentralen Blickpunkt nehmen wird.

Das Konzept verbindet die Technologien auf ökonomisch sinnvolle Weise und zeigt auch, wie die Umwandlung hin zu einem klimaneutralen Standort gestaltet werden kann. „Wir vereinen bei GP Joule die verschiedensten Disziplinen unter einem Dach, von der Stromerzeugung bis zu dessen Weiterverwendung in Produktion, Mobilität, Wärme und Wasserstoff. Dadurch sind wir in der Lage, mit unverstelltem Blick eine technologieoffene Analyse zu erstellen und mit unserer vielseitigen Erfahrung zu verbinden. Nobilia bekommt so eine passgenaue Energielösung, die optimal zum Unternehmen und seinen Anforderungen passt“, erklärt Dr. Christian Roßkopf, Leiter von GP Joule Consult.

Infrastruktur für PKWs

Auch der Personenverkehr wird in den Blick genommen, denn das Unternehmen berät und begleitet den Küchenhersteller künftig bei der progressiven Elektrifizierung seiner Firmenflotte und geht auch in die Umsetzung, indem er eine Ladeinfrastruktur für das Gelände plant, installiert und betreibt.

„Nobilia zeigt, wie weitsichtige, moderne Unternehmen handeln. Es ist ein spannendes Projekt, das gezielt die Transformation zu ,Zero Emissions‘ angeht. Wir sehen hier eine optimale Verbindung von batterieelektrischer und brennstoffzellenbasierter Mobilität – das Beste aus beiden Welten“, sagt Manuel Reich, Geschäftsführer von GP Joule Connect.

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