Die letzte Meile umweltfreundlich erschließen Batterie-Power für die Schiene

Die einzigartige Modularität des Vectron in der Ausstattung ermöglicht Betreibern dabei die volle Flexibilität im Einsatz auch ohne Oberleitung.

Bild: iStock, den-belitsky
12.02.2025

Siemens Mobility hat den ersten Auftrag für Vectron-Lokomotiven mit Batteriemodul erhalten. Diese ermöglichen emissionsfreies Fahren auf nicht elektrifizierten Strecken und machen den Rangierbetrieb effizienter. Mit dieser Entwicklung leistet Siemens einen wichtigen Beitrag für einen nachhaltigeren Schienengüterverkehr. Die Auslieferung startet ab 2027.

Siemens Mobility hat den ersten Auftrag für Vectron-Lokomotiven mit Batterie-Modul erhalten. Das Batterie-Power-Modul ermöglicht es dem Vectron, kürzere Strecken auch ohne elektrische Oberleitung zu fahren. Es bietet damit eine umweltfreundliche Möglichkeit, die sogenannte letzte Meile zurückzulegen und Rangierarbeiten durchzuführen, wenn keine Oberleitung vorhanden ist. Die dafür nötige Energie liefert ein Hochvolt-Lithium-Ionen-Batteriesystem mit intelligentem Batterie Managementsystem zur Lade- und Entladeleistungssteuerung. Die Entwicklung dieses Funktionspaketes wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunft Schienengüterverkehr“ gefördert, welches darauf abzielt Entwicklungen zur Stärkung der Wettbewerbs- und Logistikfähigkeit schnell zur Anwendungsreife zu bringen und in den Markt einzuführen.

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Auslieferung ab 2027

JeMyn AG, eine Schwestergesellschaft von Widmer Rail Services, hat die beiden Vectron-Lokomotiven mit Batterie Power Modul bestellt. Die Finanzierung konnte dank einer strukturierten Finanzierungslösung mit ihrer Partnerbank, der Raiffeisen Schweiz Genossenschaft, frühzeitig gesichert werden. Die Auslieferung der Fahrzeuge erfolgt ab 2027.

„Wir freuen uns über die Erweiterung unserer Vectron-Flotte von Widmer Rail Services und bedanken uns für das Vertrauen in unsere Plattform. Mit dem Einsatz des Batterie Power Moduls können unsere Kunden nun die komplette Einsatzstrecke elektrisch und batterieelektrisch zurücklegen und dabei den CO2-Ausstoß im Bahnverkehr noch weiter reduzieren. Damit wird die erfolgreiche Vectron-Familie um ein weiteres innovatives Funktionspaket für unsere Kunden bereichert“, sagt Andre Rodenbeck, CEO Rolling Stock von Siemens Mobility.

„Der Vectron mit dem neuen Batterie Power Modul ist für uns die ideale Lokomotive. Dank dieses Funktionspakets können wir das Rangieren noch effizienter abwickeln ohne zusätzliche Rangierlokomotiven. So optimieren wir unsere Betriebsabläufe weiter und können Kosten einsparen“, sagt Pierre Widmer, Geschäftsführer von Widmer Rail Services AG. „Wir freuen uns mit unserer strukturierten Finanzierungslösung einen aktiven Beitrag für die Nachhaltigkeit von Transportlösungen zu leisten und auch JeMyn und Widmer Rail Services in ihrer Unternehmensentwicklung zu unterstützen“, sagt Peter von Flüe von der Raiffeisen Schweiz Genossenschaft.

Umwelt und Leistung

Umweltaspekte und Bedeutung der letzten Meile: Die einzigartige Modularität des Vectron in der Ausstattung ermöglicht Betreibern dabei die volle Flexibilität im Einsatz auch ohne Oberleitung. Durch das Batterie-Power-Modul entfällt die Notwendigkeit für elektrische oder dieselbetriebene Rangierlokomotiven, was nicht nur betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, sondern auch der Umwelt zugutekommt. Das neue Funktionspaket ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Schienenverkehr, da es dazu beiträgt, Emissions- sowie Lärmbelastungen zu reduzieren.

Leistungsbilanz der Vectron-Plattform: Mit dem jüngsten Auftrag hat Siemens Mobility über 2.600 Lokomotiven der Vectron-Familie an 103 Kunden in 16 Ländern verkauft. Die Flotte hat bisher eine Gesamtlaufleistung von über einer Milliarde km absolviert und beweist täglich ihre Leistungsfähigkeit. Die Lokomotiven der Vectron-Plattform haben Zulassungen in 20 europäischen Ländern erhalten.

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