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Potenziale noch ungenutzt Die Energiebranche - eine Digitalwüste?

In Sachen Digitalisierung sehen weite Teile der Energiebranche noch düster aus.

08.02.2017

Die digitale Transformation ist bei den Energieversorgern noch nicht ganz angekommen, zeigt eine aktuelle Studie von Rödl & Partner. Umso zügiger muss die Branche nun aufholen, denn vom Ausharren wird nichts digitaler.

Die meisten deutschen Energieversorger haben die Chancen der Digitalisierung erkannt, nutzen ihre Potenziale bislang allerdings nicht hinreichend. Zu diesem Ergebnis kommt die Beratungsgesellschaft Rödl & Partner in ihrer aktuellen Studie „Geschäftsprozesse und IT im Unternehmen transformieren – Potenziale nachhaltig nutzen“.

IT-Infrastruktur steckt oft noch in den Kinderschuhen

Danach weist die IT-Infrastruktur oft einen nur geringen Reifegrad auf. Gleichzeitig verfügt jeder dritte Energieversorger über keine IT-Strategie, um diese Herausforderung zu meistern. Erheblicher Handlungsbedarf besteht auch bei der Digitalisierung und Automatisierung der Geschäfts- und Sachbearbeitungsprozesse. Dabei gilt: Je kleiner das Unternehmen, umso größer die Defizite

„Obwohl 70 Prozent der Energieversorger der Digitalisierung künftig eine große Bedeutung beimessen, beobachten wir erheblichen Nachholbedarf bei der Umsetzung“, sagt Anton Berger, der bei Rödl & Partner den Bereich Energiewirtschaft leitet. „Nur bei jedem zweiten Energieversorger ist die digitale Transformation Chefsache. Doch nur wenn die Führungsebene bei diesem Thema entschieden vorangeht, können die Mitarbeiter folgen.“.

Digitale Transofrmation muss Chefsache werden

Laut der Studie verantwortet die Geschäftsleitung bei 49 Prozent der Energieversorger die Digitalisierung. 46 Prozent der Unternehmen überlassen entsprechende Initiativen den Fachabteilungen und 5 Prozent der Befragten wissen überhaupt nicht, wer in ihrer Organisation die Digitalisierung verantwortet. Dieser Befund alarmiert insbesondere mit Blick auf die interne digitale Reife der Unternehmen.

„Drei von vier Energieversorgern weisen mit Blick auf die interne Digitalisierung derzeit einen niedrigen Reifegrad auf“, sagt Markus Mrozyk, Associate Partner bei Rödl & Partner. „Nur knapp jedes vierte Unternehmen hat mehr als die Hälfte der bestehenden Strukturen und Prozesse digitalisiert.“ Zugleich legt der Großteil der Befragten eine abwartende Haltung an den Tag: Derzeit steht die eigene digitale Transformation nur bei 30 Prozent der Befragten ganz oben auf der Agenda.

Vom Ausharren wird die Branche nicht digitaler

Einerseits ist sich die Mehrheit (52 Prozent) der Befragten einig, dass die Digitalisierung auch ihr Geschäftsmodell verändern wird und dass sie ihr bestehendes Angebotsportfolio anpassen muss. Dabei bleiben die Unternehmen jedoch die Antwort auf die Frage schuldig, wie dies gelingen soll und warum sie das Thema aktuell nicht proaktiver in Angriff nehmen.

Andererseits rechnet nicht einmal ein Drittel der Befragten damit, dass im Zusammenhang mit der Digitalisierung neue Produkte und Dienstleistungen entstehen werden. Einigkeit besteht dagegen darin, in welchen Geschäftsfeldern die Digitalisierung als Treiber neuer Geschäftsmodelle fungieren kann: E-Mobility, Smart Grid, Smart Meter und Smart Home sind dabei auf dem Vormarsch, während Big Data und Telekommunikation aktuell noch eine eher untergeordnete Rolle zugeschrieben wird.

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