Unternehmen blicken pessimistisch aufs neue Jahr Düstere Aussichten: Fast die Hälfte der Unternehmen will 2025 Stellen streichen

Die Unternehmen in Deutschland sehen sich mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert, die sich auch auf die Beschäftigung auswirken werden.

Bild: DALL·E / publish-industry
26.12.2024

Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise – und das hat drastische Folgen für den Arbeitsmarkt. Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft planen vier von zehn Unternehmen im kommenden Jahr Stellen abzubauen. Besonders betroffen: Die Industrie. Gründe sind hohe Kosten, Fachkräftemangel und politische Unsicherheit. Besserung? Nicht in Sicht.

Die Geschäftslage der deutschen Unternehmen ist so düster wie seit der globalen Finanzmarktkrise nicht mehr. Das zeigt die neue Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Perspektiven für das neue Jahr sind nicht viel besser – und die Krise hat auch den Arbeitsmarkt erreicht.

Für die deutsche Wirtschaft war 2024 kein gutes Jahr, das machte sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar – zuletzt stieg die Arbeitslosenquote zum ersten Mal seit acht Jahren wieder auf über sechs Prozent. 2025 wird es nicht besser, zeigt die neue IW-Konjunkturumfrage, für die das IW im November mehr als 2.000 Unternehmen befragt hat: 38 Prozent von ihnen planen, im neuen Jahr Stellen abzubauen. Nur 17 Prozent wollen mehr Mitarbeiter einstellen. Die Beschäftigungsaussichten sind damit so schlecht wie seit der globalen Finanzkrise 2009 nicht mehr.

Unternehmen wollen Stellen abbauen

Besonders düster sieht es in der Industrie aus: Hier wollen nur 14 Prozent mehr Beschäftigte einstellen, dagegen planen 44 Prozent der befragten Industriefirmen, Stellen abzubauen. Pessimismus herrscht auch bei den Dienstleistern: Sie hatten in den vergangenen Jahren den Arbeitsmarkt stabilisiert, jetzt wollen auch hier 35 Prozent der Unternehmen ihr Personal reduzieren. Nur 23 Prozent der Dienstleister planen mit zusätzlichen Mitarbeitern.

Besserung ist nicht in Sicht: Für 2025 gehen zwei von fünf Unternehmen von noch schlechteren Geschäften aus, gerade einmal ein Fünftel erwartet eine Verbesserung. Ihr schwindendes Vertrauen in den Standort drücken die Unternehmen auch durch ihre Investitionserwartungen aus: 40 Prozent wollen weniger investieren, nur 23 planen mehr Investitionen ein. „Wirtschaftspolitisch war 2024 ein verlorenes Jahr“, sagt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. Hohe Kosten für Energie, Arbeit und Bürokratie, politische Unsicherheit oder Fachkräftemangel: Die Probleme seien dieselben wie vor einem Jahr. „Umso wichtiger ist es, dass die kommende Regierung die Baustellen schnell anpackt.“

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