NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst unterstrich zur feierlichen Eröffnung am Vorabend der E-world die Bedeutung der Messe: „Die E-world ist einer der wichtigsten Impulsgeber für die Entwicklung einer nachhaltigen, sicheren und wirtschaftlichen Energieversorgung in Deutschland und Europa. Umso bedeutender ist es, dass diese internationale Leitmesse im Energie- und Industrieland Nordrhein-Westfalen stattfindet. Unser Ziel: Die erste klimaneutrale Industrieregion Europas zu werden – dafür geht Nordrhein-Westfalen entschieden voran. Mit einer Energiewende, die unsere Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit vorantreibt und gleichzeitig unseren Wohlstand sichert.“
Podiumsgäste fordern bessere Verteilung der Kosten
Bei der Eröffnungspressekonferenz am ersten Messetag wurde deutlich, welche Themen die Branche derzeit bewegen. „Die Fragen nach Versorgungssicherheit und einer fairen Lastenverteilung müssen dringend beantwortet werden“, so Dr. Christoph Müller, CEO des Übertragungsnetzbetreibers Amprion. Er forderte eine gerechtere Verteilung der Kosten des Netzausbaus.
Das unterstrich auch Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft: „Am Ende des Tages muss die Transformation des Energiesystems für die Energiewirtschaft tragfähig und für Verbraucher bezahlbar bleiben. Die neue Bundesregierung muss für die Branche die richtigen Rahmenbedingungen setzen – ohne Mikromanagement. Eine Entlastung bei den Strompreisen könnte durch eine Senkung der Stromsteuer für alle und einen Zuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten geschaffen werden.“
Die Kostenfrage ist auch essentiell für die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende. Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende von Westenergie, präsentierte bei der Pressekonferenz Ergebnisse einer aktuellen Studie des Wuppertal Instituts im Auftrag von Westenergie: Während 60 Prozent der Befragten die Energiewende für langfristig notwendig halten, sind lediglich 15 Prozent mit dem Fortschritt zufrieden. Fast die Hälfte der Teilnehmenden befürchtet negative wirtschaftliche Folgen. Reiche: „Die Ergebnisse der Studie sind ein klarer Weckruf: Es braucht einen überparteilichen Energiewende-Konsens, der als Kompass für die Energiewende dient und eine Strahlkraft entfaltet, die über Legislaturperioden hinausreicht.“
E-world zeigt schon jetzt Lösungen für die Energieversorgung von morgen
Die Integration neuer Energieerzeugungssysteme in das Netz ist eine zentrale Herausforderung für die Energiewirtschaft. Zahlreiche Aussteller der E-world haben dafür Lösungen mitgebracht. NRWs Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Die E-world zeigt: Die technischen Lösungen für den Umbau des Energiesystems stehen bereit. Nordrhein-Westfalen geht bundesweit voran bei der Umsetzung. Nirgendwo gelingt der Ausbau der Erneuerbaren schneller.“
Ausgebuchte Hallen und deutlich mehr Aussteller: Der starke Zuspruch der Branche unterstreicht die Bedeutung der E-world eindrucksvoll. Um weiterhin die starke Nachfrage zu bedienen, öffnet Europas Leitmesse der Energiewirtschaft daher im nächsten Jahr eine weitere Messehalle. In der Messehalle sechs wird dann der Fokus unter anderem auf der Energie-Infrastruktur liegen.