132,7 GWh erneuerbare Energie Wind und Wasser treiben die Energiewende voran

Die erneuerbare Stromproduktion im Swiss Energypark zeigt eine erfreuliche Entwicklung. Nach dem erfolgreichen Jahr 2023 wurde im vergangenen Jahr erneut die Marke von 130 Gigawattstunden (GWh) überschritten.

Bild: BKW AG
20.02.2025

Die erneuerbare Stromproduktion im Swiss Energypark zeigt eine erfreuliche Entwicklung und bleibt auf hohem Niveau. Im Jahr 2024 wurden 132,7 GWh Strom aus Wind-, Wasser- und Solarenergie erzeugt, was 78 Prozent des regionalen Stromverbrauchs deckte. Die Windenergie hat sich als stabiler Pfeiler erwiesen, während die Solarenergie weiter wächst. Gleichzeitig stellt die Netzintegration dezentraler Anlagen eine zunehmend bedeutende Herausforderung dar. Welche Lösungen helfen, das Stromnetz effizient zu nutzen und weiter auszubauen?

Der Swiss Energypark, der sich auf das Versorgungsgebiet des Stromnetzes der Société des Forces Electriques de La Goule mit rund 21.000 Einwohnerinnen und Einwohnern erstreckt, verzeichnete im Jahr 2024 eine erneuerbare, regionale und dezentrale Stromproduktion von 132,7 GWh. Das sind nur 6,9 GWh weniger als im ausserordentlichen Jahr 2023. 78 Prozent des gesamten Stromverbrauchs (von circa 170 GWh) wurden im letzten Jahr mit lokalem und nachhaltigem Strom gedeckt. Die Kombination von Wasserkraft, Windenergie und Photovoltaik bewährt sich.

Winter – eine günstige Jahreszeit für Windturbinen

Im Winter entfiel der Löwenanteil auf die Windenergie: 93,1 GWh beziehungsweise 70,5 Prozent der Gesamtmenge. Aus meteorologischer Sicht führten die zahlreichen Unwetter und Niederschläge mit starken Winden, die durch die atlantische Strömung verursacht wurden, zu einer untypischen Situation mit einer außergewöhnlichen Produktion von +61 Prozent im April und von +49 Prozent im September. Die sechs Wintermonate machten den Großteil der Jahresproduktion aus, also genau dann, wenn der Strom in der Schweiz zur Reduktion der Importe am meisten benötigt wird.

Mit einer Produktion von fast 24 GWh erzielte das Wasserkraftwerk La Goule ein durchschnittliches Jahresergebnis. Die Solarenergie setzte ihren Anstieg im Jahr 2024 fort (15,2 GWh gegenüber 13,6 GWh im Jahr 2023). Beim Kraftwerk Mont-Soleil kam es im Hochsommer zu einem größeren Ausfall, der die Produktion im Jahr 2024 erheblich beeinträchtigte.Anders als etwa in Deutschland war im Swiss Energypark Ende des letzten Jahres das Thema Dunkelflaute – also, wenn „Dunkelheit“ und „Windflaute“ herrscht – kein Thema. Im Swiss Energypark auf fast 1.300 m über Meer herrschten gute Bedingungen – sowohl was die Sonne als auch den Wind anbelangt.

Weitere Möglichkeiten

Damit das Verteilnetz die wachsende Zahl dezentraler Produktionsanlagen und deren Energie aufnehmen kann, müsste es auf die maximale Produktionsleistung ausgelegt und entsprechend verstärkt werden. Dies hätte sehr hohe Infrastrukturkosten zur Folge. Die maximale Produktion wird jedoch nur ein paar Mal im Jahr während relativ kurzer Zeiträume erreicht, und zwar dann, wenn das Stromangebot in der Regel einen Überschuss aufweist.

Immer mehr Expertinnen und Experten sind der Auffassung, dass eine gezielte Begrenzung der maximalen Kapazität von Photovoltaikanlagen eine Lösung für das Verteilnetz darstellen könnte. Studien zeigen, dass eine Begrenzung der Rückspeisekapazität auf 70 Prozent der maximalen Kapazität nur einen Produktionsverlust von 0,1 Prozent zur Folge hätte und gleichzeitig den Ausbaubedarf des Netzes erheblich verringern würde.

Für Photovoltaikmodule auf dem Dach von Einfamilienhäusern bedeutet dies einen finanziellen Verlust von nur wenigen Franken pro Jahr. Durch die Begrenzung der Spitzenproduktion und der Rückspeisung von Solaranlagen könnten erhebliche Summen für die Anpassung des Netzes eingespart werden, ohne dass Privatpersonen, die in Solarenergie investiert haben, einen nennenswerten Nachteil erleiden.

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