Workshop Forschungsfertigung Batteriezelle lädt Industrie zum Mitmachen ein

Der Workshop soll Teilnehmern aus der Industrie die Möglichkeit bieten, Inhalte und Schwerpunkte der Forschungsfertigung Batteriezelle langfristig mitzubestimmen.

Bild: Fraunhofer IPT
07.08.2020

Für die Herstellung leistungsfähiger Batterien in Deutschland bedarf es einer engen Zusammenarbeit von Forschung und Industrie. Den Auftakt dieser Zusammenarbeit macht die Forschungsfertigung Batteriezelle nun mit einem ersten Workshop, der Bedürfnisse, Anforderungen und Ideen aus der Industrie sammeln und diskutieren soll.

Die Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB), ein neuer Institutsteil des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT, soll am Standort Münster zum Zentrum der Entwicklung einer modernen und skalierbaren Batteriezellproduktion für Deutschland und Europa werden. Die Fabrik stellt eine Forschungs- und Fertigungsinfrastruktur zur Verfügung, mit der kleine und mittlere, aber auch Großunternehmen und Forschungseinrichtungen die seriennahe Produktion neuer Batterien erproben, umsetzen und optimieren können.

An der künftigen Ausrichtung mitwirken

Die Ausrichtung der FFB soll sich dabei eng an den Bedarfen der Industrie orientieren. Dies ist das Thema des ersten Konsortial-Workshops im Oktober 2020. Darin soll ein Konsortium aus Industrie und Forschung gebildet werden, das die Anforderungen an die Batteriezellproduktion seitens der verschiedenen Wirtschaftszweige definiert.

Die Teilnehmenden haben so die Möglichkeit, die zukünftigen Inhalte und Schwerpunkte der FFB mitzubestimmen. Die Workshop-Ergebnisse erhalten sie im Nachgang der Veranstaltung zur exklusiven Verwendung. Erarbeitet werden diese Ergebnisse mit Unterstützung einer professionellen Moderation sowie moderner Workshop-Methoden.

Wer am Workshop teilnehmen kann

Das Angebot richtet sich an Hersteller von Maschinen und Anlagen zur Batterieproduktion sowie an alle Industriefirmen, die bereits heute Akkumulatoren in ihren Produkten verwenden, Anwendungen für die Zukunft planen oder sich in einer Phase der Technologiebewertung sowie Erarbeitung von Anwendungskonzepten befinden.

„Die Verzahnung von Forschung und Industrie ist die Voraussetzung für den Aufbau des Wirtschaftszweigs Batterie in Deutschland“, sagt Prof. Fritz Klocke, Geschäftsführender Leiter der FFB. „Mithilfe von Konsortien und entsprechenden Workshops wollen wir in der FFB eine Umgebung schaffen, in der beide Sektoren über den gesamten Wertstrang der Batteriezellenproduktion eng zusammenarbeiten.“ Dies schließt alle Schritte im Lebenszyklus der Batteriezelle ein: Materialproduktion, Maschinen- und Anlagenbau, Zellherstellung, Batterienutzung sowie das Recycling.

Ergebnisse für die Weiterbildung nutzen

Mögliche Formate der Zusammenarbeit sieht die FFB zum Beispiel in Konsortialstudien, die gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung ausgearbeitet werden. Darüber hinaus plant sie, neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Batteriezellenforschung in Kongressen und Fachtagungen zu teilen und zu diskutieren sowie sich mit ihren Partnern über Best-Practice-Beispiele auszutauschen.

„Die Ergebnisse unserer Forschungs- und Konsortialprojekte nutzen wir für ein umfassendes Weiterbildungsprogramm“, erklärt Klocke. „Damit möchten wir qualifiziertes Fachpersonal, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch Studierende auf den neusten Stand der Batteriezellenforschung bringen. So fördern wir den Nachwuchs auf diesem wichtigen Themengebiet.“

Programm und Anmeldung

Der Workshop findet am 9. Dezember 2020 von 9:00 bis 16:00 Uhr im INC Invention Center auf dem RWTH-Aachen-Campus statt. Verfügbare Plätze sind per E-Mail an renate.mull@ipt.fraunhofer.de buchbar.

Teil des Workshops ist unter anderem ein Impulsvortrag zur Batterie der Zukunft „made in Germany“. Darauf aufbauend erarbeiten die Teilnehmenden gemeinsam die Trendthemen und Bedarfe der Industrie. Das genaue Programm lautet wie folgt:

  • 9:00 Uhr – Begrüßung und Einführung

  • 9:15 Uhr – Vorstellung der FFB und des Projektes

  • 9:30 Uhr – Impulsvortrag

  • 10:00 Uhr – World-Café: Erarbeitung und Diskussion relevanter Trendthemen und Entwicklungsbedarfe

  • 12:00 Uhr – Mittagessen

  • 13:00 Uhr – Gemeinsame Bewertung und Priorisierung der erarbeiteten Handlungsfelder

  • 14:30 Uhr – Gemeinsames Ableiten der Bedarfe und Roadmaps für die wichtigsten Handlungsfelder

  • 15:30 Uhr – Wrap-up und Verabschiedung

Beteiligte Forschungsinstitute

Zurzeit arbeitet das Team der FFB gemeinsam mit neun weiteren Fraunhofer-Instituten, dem Münster Electrochemical Energy Technology (MEET) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie dem Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components PEM der RWTH Aachen an der Konzeption des Gebäudes im Hansa Business Park Münster sowie der Fertigungslinien. Geplant ist, das neue Gebäude im Juni 2022 zu beziehen. Der Produktionsstart erfolgt voraussichtlich Anfang 2023. Langfristig soll die FFB rund 150 Mitarbeitende beschäftigen.

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Bildergalerie

  • Das neue Gebäude der FFB im Hansa Business Park Münster soll im Juni 2022 bezugsfertig sein.

    Das neue Gebäude der FFB im Hansa Business Park Münster soll im Juni 2022 bezugsfertig sein.

    Bild: Fraunhofer IPT

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