Kolumne Helmträger

16.07.2012

Neuartiger Kopfschutz im Oktopusdesign verspricht Sicherheit und Komfort für Radfahrer.

Erinnern Sie sich an den James-Bond-Streifen Octopussy? Unvergessen die handfeste Keilerei zwischen dem Agenten und dem Bösewicht mit dem allesschneidenden Kreissägen-Jojo. Sie endet abrupt. Der Schurke wird Kopf voraus in ein Aquarium gestoßen und der darin lauernde hochgiftige Oktopus saugt sich ruckzuck an seinem Schädel fest. Stark an diesen Anblick erinnert - jedenfalls auf den ersten Blick - eine Erfindung des schwedischen Designhauses Hövding: Der Airbag-Fahrradhelm.Im Gegensatz zu traditionellen Modellen wird dieser Kopfschutz zusammengefaltet als Kragen um den Hals getragen. Bei einem Unfall registriert er die ungewöhnlichen Bewegungen des Radfahrers und entfaltet sich innerhalb einer Zehntelsekunde. Dann bedeckt er nahezu den gesamten Kopf- und Halsbereich. Möglich macht das moderne Sensorik aus dem Hause ST Microelectronics. Sie erfasst lineare und drehende Bewegungen und erkennt Unfallsituationen mithilfe ausgefeilter Algorithmen. Letztere hat der Hersteller aus einem Datenbestand mit bestimmten Bewegungsmustern aus Hunderten von simulierten Unfällen definiert. Es drängt sich jedoch die Frage auf: Warum nicht gleich einen echten Oktopus als Helm beim Radeln tragen? Optisch wäre das wirklich erste Sahne. Und sturzlindernd ist so ein Tintenfisch, der fast nur aus Weichteilen besteht, sicherlich auch. Einzig: Die Sauerei nach einem Unfall wieder aus der Frisur zu bekommen - das könnte mühsam werden.

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