Kooperationsprojekt am Batteriemarkt Hochreines Lithium in Deutschland herstellen

Wasser aus Geothermiekraftwerken weist teils bemerkenswert hohe Lithiumgehalte auf – es zu gewinnen wäre ein großer Vorteil für die deutsche Wirtschaft.

Bild: iStock, Just_Super
25.06.2024

In einem Demonstrator von LevertonHelm und EnBW ist Lithiumcarbonat mit einer Reinheit von über 99,5 Prozent produziert worden. Das Salz kann in der Herstellung von Batteriematerialien zum Einsatz kommen und somit die Elektromobilität vorantreiben. Die Projektpartner haben sich auf eine Fortführung der Kooperation geeinigt.

EnBW und LevertonHelm setzen sich auch künftig weiter für eine nachhaltige Lithiumproduktion in Europa ein. Kürzlich ist es den Unternehmen gelungen, Lithiumcarbonat mit einer Reinheit von über 99,5 Prozent zu produzieren. Dabei gewann EnBW zunächst mithilfe der direkten Lithiumextraktion (DLE) eine Lithiumchloridlösung aus dem Thermalwasser des Geothermiekraftwerks im baden-württembergischen Bruchsal. Diese Lösung wandelte LevertonHelm, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der deutschen Helm AG, in ihren Anlagen in Basingstoke, Großbritannien, um und veredelte sie. Das so gewonnene Lithiumsalz lässt sich aufgrund seiner hohen Qualität direkt zur Herstellung von Kathodenmaterialien für Batterien verwenden.

„Das Wasser, das wir im Geothermiekraftwerk Bruchsal fördern, weist bemerkenswert hohe Lithiumgehalte auf“, sagt Laura Herrmann, Projektleiterin Forschung und Entwicklung bei EnBW. „Dies eröffnet uns die großartige Möglichkeit, Lithium als wertvolles Nebenprodukt dieser Anlagen regional über umweltfreundliche Methoden zu fördern.“

Aufgrund des Erfolgs haben EnBW und LevertonHelm nun vereinbart, ihre Zusammenarbeit in enger Kooperation fortzusetzen. Gemeinsames Ziel ist es, die nachhaltige Produktion von Lithiumcarbonat und -hydroxid in Batteriequalität weiter voranzutreiben und lokale Ressourcen für den Einsatz in der Elektromobilität und der Energiespeicherung zu erschließen.

Europäische Lithium-Abhängigkeit verringern

Projekte wie dieses seien für die Erschließung europäischer Ressourcen und den Aufbau einer lokalen Produktion von wichtigen Rohstoffen, die die Energiewende in der EU unterstützen, von entscheidender Bedeutung, wie Bart Vanden Bossche, kaufmännischer Direktor bei LevertonHelm, bestätigt. „Die Kombination aus der Erfahrung von EnBW in der DLE und geothermischen Stromerzeugung und dem Fachwissen von LevertonHelm in der Lithiumverarbeitung ist ein starker Aktivposten, um den Fortschritt in diesem Bereich zu beschleunigen.“

Zudem sei das Vorhaben „eine großartige Gelegenheit für Helm, seine Präsenz und Beteiligung an der europäischen Lieferkette für Lithium-Ionen-Batterien weiter zu stärken“, ergänzt Stephen Elgueta Wallis, Vice President Energy Materials bei Helm. „Wir unternehmen erhebliche Anstrengungen, um unsere Lithiumverarbeitungskapazitäten weiterzuentwickeln, um aktiv dazu beizutragen, die Abhängigkeit Europas von Lithiumimporten zu verringern.“

Bildergalerie

  • Dr. Thomas Kölbel und Laura Herrmann, beide von EnBW, in der Pilotanlage zur Lithiumgewinnung

    Dr. Thomas Kölbel und Laura Herrmann, beide von EnBW, in der Pilotanlage zur Lithiumgewinnung

    Bild: Uli Deck, EnBW

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