Die Energieversorgung der Karibikinsel St. Eustatius erfolgt tagsüber ausschließlich durch sauberen Solarstrom. Die SMA Solar Technology AG (SMA) und ihre Tochtergesellschaft SMA Sunbelt Energy haben das im vergangenen Jahr dort in Betrieb gegangene PV-Diesel-Hybrid-System erweitert. Der Einsatz der neuen Sunny Central Storage 2200-Batteriewechselrichter mit netzbildenden Eigenschaften ermöglicht es erstmals, die Dieselgeneratoren vollautomatisch abzuschalten, ohne die Stabilität des Stromnetzes zu beeinträchtigen. Mit einer auf 4,15 MW verdoppelten Leistung des Solarparks sowie der erweiterten Kapazität des Batteriespeichers auf rund 5,9 MWh spart der lokale Energieversorger Statia Utility Company (STUCO) jährlich rund 1,7 Millionen Liter fossile Brennstoffe.
Batteriewechselrichter für die Netzbildung
„Das neue SMA-System kombiniert Solarstrom und Batteriespeicher und bindet wenn nötig Dieselaggregate ein“, sagt Fabian Jochem, General Manager der SMA Sunbelt Energy. „Das System gleicht Leistungsschwankungen des Solargenerators, die insbesondere durch die schnellen Wolkenbewegungen in dieser Region ausgelöst werden, in Millisekunden aus. Überschüssige Energie wird in den Batterien zwischengespeichert und in den Abendstunden genutzt.“ Als Herz der Anlage übernehmen erstmals die Batteriewechselrichter die Netzbildung. Dadurch können die Dieselgeneratoren tagsüber komplett abgeschaltet werden. Die Batteriewechselrichter stabilisieren die Frequenz und halten Reserveleistung vor und ermöglichen so jederzeit eine zuverlässige Stromversorgung mit europäischer Netzqualität. Dank umfangreicher Funktionserweiterungen des SMA Fuel Save Controller inklusive Energie- und Leistungsmanagement in Echtzeit erfolgt die Synchronisation zwischen Dieselbetrieb und Batteriebetrieb intelligent und vollautomatisch.
Hervorragende Netzqualität
„Mit der Systemlösung von SMA ist es nun möglich, die Dieselstromversorgung der Insel tagsüber komplett abzuschalten, ohne dass die Stromversorgung der rund 4.000 Bewohner beeinträchtigt wird“, erklärt Fred Cuvalay, CEO des Energieversorgers STUCO. „Auch wenn die Dieselgeneratoren nachts einmal ausfallen, versorgt das SMA-System die Insel unterbrechungsfrei mit Strom. Durch den reduzierten Einsatz der Dieselgeneratoren sinken neben dem Kraftstoffverbrauch auch die Betriebsstunden. Dadurch haben wir deutlich geringere Wartungskosten, und der Umwelt werden jedes Jahr über 4.500 Tonnen CO2 erspart. Besonders begeistert sind wir von der hohen Netzqualität, die seit der Installation des Systems erheblich besser ist als vorher mit unserer Generatorflotte.“
Die Karibikinsel St. Eustatius hat seit 2010 den Status einer „Besonderen Gemeinde“ der Niederlande. Das niederländische Wirtschaftsministerium hat entschieden, sowohl die Insel als auch den Energieversorger STUCO unabhängiger von Erdölimporten zu machen. Nach dem PV-Diesel-Hybrid-System, das 2016 mit dem Intersolar-Award für Herausragende Solare Projekte ausgezeichnet wurde, hat es jetzt auch dessen Erweiterung finanziert.