Deutschland steht mit der Energiewende vor einer enormen Aufgabe. Nicht nur die ambitionierten Ziele im Bezug auf den CO2-Verbrauch im Inland oder der Ausstieg aus der Atomkraft bilden dabei große Herausforderungen. Auch die Verfügbarkeit der erneuerbaren Energien weist noch große Schwankungen auf. Ein Seekabel zwischen Norwegen und Deutschland soll Abhilfe schaffen.
Internationale Stromleitung
Nordlink bildet eine direkte Verbindung zwischen Norwegen und dem Norden von Deutschland und ermöglicht so den internationalen Energieaustausch von dem beide Seiten profitieren können. So kann Deutschland überschüssigen Strom, der aus Wind- und Solarkraft gewonnen wird, nach Norwegen exportieren und mangelnder Produktion aus Wasserkraft gewonnene Energie aus Norwegen importieren. Dabei bieten die norwegischen Wasserreservoirs die Möglichkeit Energie zu speichern, denn solange Energie aus Deutschland importiert wird, bleiben sie unangetastet.
Erste Kilometer der Leitung verlegt
Die Länge von Nordlink beträgt insgesamt 623 Kilometer – davon sollen 516 Kilometer unter Wasser liegen. Die Leitung besitzt eine Kapazität von bis zu 1400 Megawatt. Der erste Spatenstich für die deutsche Konverterstation erfolgte bereits im September 2016. Nun wurden in diesem Jahr erste Kilometer des Seekabels installiert. Beladen mit den ersten 134 Kilometern des Kabels aus dem Hause Nexans legte das Kabelverlegeschiff „Skagerrak“ am 1. August im norwegischen Vollesfjord ab. Gefolgt von dem Offshore-Schiff „Polar King“, das die Leitung mithilfe eines Unterwasserschlittens bis zu zwei Meter tief im Meeresboden vergräbt, soll die Skagerrak nun im Laufe diesen Sommers den ersten Teil von Nordlink verlegen. Der deutsche Teil der Seeleitung soll im Sommer des Jahres 2018 installiert werden.
Deutsch-norwegische Partner
Bei einem Investitionsvolumen von bis zu 2 Milliarden Euro entsteht das Projekt unter Zusammenarbeit dreier Unternehmen – dem norwegischen Netzbetreiber Statnett, der deutschen KfW Ipex-Bank sowie dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet. Nordlink soll bis zum Jahr 2020 planmäßig fertigestellt sein.