Die anstehende Bundestagswahl markiert auch für die Energiewende eine entscheidende Wegmarke: Klimaschutz, Energieversorgung und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit müssen in den kommenden Jahren stärker als je zuvor zusammengedacht werden. Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft präsentiert dafür eine „Zukunftsagenda Energie“. Angesichts der wachsenden globalen Herausforderungen ist es unerlässlich, dass energiepolitische Fragen eine zentrale Rolle in den Koalitionsverhandlungen und der künftigen Regierungsarbeit einnehmen.
Dr. Timm Kehler, Vorstand von Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft, betont die Notwendigkeit klarer energiepolitischer Weichenstellungen: „Die Transformation der Energieversorgung wird nur gelingen, wenn Innovation, marktwirtschaftliche Instrumente und eine technologieoffene Politik eng zusammenwirken – statt durch detailverliebte Regulierungen mit planwirtschaftlichem Charakter behindert zu werden.“ Die Zukunftsagenda Energie der Gas- und Wasserstoffwirtschaft zeigt in zehn Punkten auf, wie Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit vereint werden können.
Gas, Wasserstoff und der CO2-Preis
Nach Ansicht des Verbandes muss die neue Bundesregierung klare Prioritäten setzen: Der Bau von Gaskraftwerken, internationale Energiepartnerschaften für den Import von Gas und Wasserstoff sowie die Nutzung von CCS-Technologien (Carbon Capture and Storage) gehören dazu. Kehler: „Gas und Wasserstoff sind unverzichtbare Bestandteile der Lösung und müssen gezielt gefördert werden. Nur so können die Klimaziele erreicht und der Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt werden.“
Grüne Moleküle wie Wasserstoff und Biomethan sind essenziell für ein nachhaltiges Energiesystem. Sie ermöglichen eine kostengünstige Speicherung und den Transport großer Energiemengen über weite Strecken. Voraussetzung dafür ist eine moderne Infrastruktur, die Strom-, Gas- und Wasserstoffnetze effizient verbindet und so die Basis für eine stabile Energieversorgung schafft.
Für Dr. Timm Kehler steht die neue Regierung mit der Einführung des ETS2, des CO2-Preises für Verkehr, Mittelstand und Wärme, vor einer zentralen Aufgabe: „Ein CO2-Preis in Kombination mit einem Klimageld ist der richtige Weg, um die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten und gleichzeitig Investitionen in den Klimaschutz zu fördern. Ergänzend dazu sollte der Einsatz erneuerbarer und kohlenstoffarmer Gase durch eine verbindliche Grüngasquote vorangetrieben werden. Diese Zielvorgabe fördert die Integration von Wasserstoff und Biomethan und unterstützt sowohl den Wärmemarkt als auch die Industrie auf ihrem Weg zur Klimaneutralität.“
Sichere, aber verträgliche Energieversorgung
Der Verband thematisiert in seiner Zukunftsagenda zudem die Herausforderungen einer sicheren und diversifizierten Energieversorgung, die durch strategische Partnerschaften und langfristige Importverträge unterstützt werden muss. Ein klarer Rahmen für die Stromerzeugung, einschließlich moderner Gaskraftwerke, ist notwendig, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Zudem setzt sich Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft für eine technologieoffene Wärmewende, die Förderung CO2-freier Mobilität sowie die Transformation unserer Gasverteilnetze ein. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bedeutung von Carbon Management, um CO2-Emissionen gezielt zu reduzieren und die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Mit diesem umfassenden Ansatz möchte Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft nicht nur dazu beitragen, die klimapolitischen Ziele Deutschlands zu erreichen, sondern auch die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.
Das Papier finden sie hier als PDF: Zukunftsagenda Energie: Klimaziele erreiche, Wettbewerbsfähigkeit sichern