Telekom-Vorstand und T-Systems-Chef Adel Al-Saleh will die Großkundensparte der Deutschen Telekom auf Wachstumskurs bringen. Einsparungen bei den Kosten für Verwaltung und Management-Ebenen sollen dazu beitragen. Investitionen in Wachstumsfelder bilden den Kern des Transformationsprogramm für die kommenden drei Jahre. Im Einzelnen geht diesen Wachstumsfeldern um: das Internet der Dinge (IoT), Cloud, SAP, Sicherheit, Digital Solutions, Maut und Services für die öffentliche Hand.
„Unsere Strategie steht: Wir richten uns nach elf Portfolio-Einheiten aus. Wir haben vier Veränderungsinitiativen eingeleitet und setzen jetzt die Pläne um“, erklärt Al-Saleh. „Damit richten wir T-Systems zum Digitaldienstleister für unsere Kunden aus.“
Mit dem Transformationsplan will T-Systems über alle Gesellschaften und lokale Geschäftseinheiten hinweg rund 600 Millionen Euro einsparen. Bis zu 300 Millionen Euro will Al-Saleh in die Wachstumsfelder IoT, Cloud und Sicherheit reinvestieren. „Wir werden dreistellige Millionenbeträge pro Jahr für die Wachstumsfelder ausgeben“, so Al-Saleh. „Denn die Transformation des Unternehmens darf unseren Erfolg in den Wachstumsbereichen nicht gefährden.“ Die im kürzlichen Kapitalmarkttag kommunizierten Finanzziele für T-Systems und die DTAG insgesamt werden durch diese Initiativen unterstützt und haben weiter Bestand.
Weltweit 10.000 Stellen betroffen
Der Umbau zu einer agilen Organisation durch Wegfall von Bürokratie und den Ausbau zum Digitaldienstleister wird weltweit rund 10.000 Stellen betreffen: über drei Jahre werden rund 4.000 Stellen verlagert und 6.000 entfallen. T-Systems wird die Vertriebs- und Lieferorganisationen vereinfachen und integrieren, nicht kundenbezogene Aktivitäten auf ein Minimum zurückfahren. Die Führungsebenen sollen von bisher acht auf künftig drei Ebenen sinken (in großen Lieferorganisationen werden es fünf sein). Weltweit wird es vier große Lieferzentren geben: in Deutschland, in der Slowakei, in Ungarn und ein neues in Indien.
Umbau in Deutschland
Der Umbau startet im zweiten Halbjahr 2018. In Deutschland werden in den nächsten drei Jahren jährlich rund 2.000 Stellen entfallen oder verlagert. Im ersten Jahr geht es vor allem um weniger Verwaltungs- und Management-Positionen. Im zweiten Jahr liegt der Schwerpunkt darauf, die Lieferaktivitäten auf die vier großen Lieferzentren zu verteilen. Im dritten Jahr entfallen Stellen durch höhere Automatisierung und Digitalisierung.
T-Systems hat in Deutschland im Verhältnis zur seiner Größe eine überproportionale Anzahl von Bürostandorten. „Wir haben 230 Bürostandorte in 100 Städten. In 50 der Standorte arbeiten weniger als acht Mitarbeiter. Das ist nicht effizient. Wir wollen auf unter 20 Bürostandorte konsolidieren. Bereits arbeiten heute rund 90 Prozent aller Mitarbeiter in 22 deutschen Standorten,“ erläutert Al-Saleh.
Bis 2012 will der CEO T-Systems wirtschaftlich erfolgreich aufstellen. „Ich will einen Digitaldienstleister mit weltweit mehr als 30.000 attraktiven Arbeitsplätzen“, umreißt Al-Saleh sein Ziel. „Dabei wollen wir sozialverträglich vorgehen. So wie es die Telekom und T-Systems auch in der Vergangenheit getan haben.“ T-Systems beschäftigt zurzeit rund 37.000 Mitarbeiter weltweit, davon 17.800 in Deutschland.