Fachbeitrag Unnötiges Dauerlicht war gestern

11.12.2012

Wenn sporadisch genutzte Gebäudebereiche bedarfsgerecht und effizient beleuchtet werden sollen, sind clevere Lösungen gefragt. Mit Hochfrequenz-Sensor-Technik und modernster LED-Technologie kann ein neuer Weg für unkomplizierte Energieersparnis beschritten werden.

Oeffentliche und allgemein zugängliche Bereiche in Gebäuden wie beispielsweise Bürogänge, Flure, Toilettenanlagen oder Treppenhäuser werden häufig dauerhaft beleuchtet - egal, ob und wie lange diese Räumlichkeiten genutzt werden. Eventuell vorhandenes Tageslicht bleibt dabei oft völlig unberücksichtigt. Dieses offensichtliche Verschwenden von Energie bewirkt unnötig hohe Energie- und Wartungskosten. Optimiert werden kann der Energieverbrauch in diesen Gebäudeteilen, indem eine Dauerbeleuchtung vermieden wird. Trotzdem sollte Licht aber immer dann sofort zur Verfügung stehen, wenn es benötigt wird - und es sollte sich am besten selbst ausschalten, wenn es nicht mehr gebraucht wird.

Bewegungsmelder - ein erster Schritt

Um eine konstante Beleuchtung zu vermeiden, wird in den genannten Bereichen oftmals auf Bewegungsmelder zurückgegriffen und mit klassischen oder Energiesparleuchtmitteln kombiniert. Die Aufgabe des Bewegungsmelders ist hierbei, eine etwaige Bewegung - sprich Anwesenheit - in dem von ihm überwachten Bereich zu erfassen. Ist dies der Fall, wird die angeschlossene Leuchte automatisch eingeschaltet. Registriert der Bewegungsmelder keine weitere Bewegung, wird das Licht nach Ablauf einer vorher eingestellten Zeitspanne wieder ausgeschaltet.

Mit dieser Kombination ist ein erster Schritt in die bedarfsgerechte Beleuchtung getan, zumal auf diese Weise bereits vorhandene Beleuchtungssysteme nachgerüstet werden können. Doch zu dem Vorteil der Energieersparnis kommen bei diesem Lösungsansatz auch Nachteile. Der Bewegungsmelder erfasst seine Objekte basierend auf der Infrarot-Technologie und nimmt die menschliche Wärmestrahlung wahr. Erkennt er eine Temperaturänderung, zum Beispiel wenn sich eine Person in seinem Erfassungsbereich aufhält, reagiert der Bewegungsmelder mit einem Schaltsignal. Der angeschlossene Verbraucher - die Leuchte - wird eingeschaltet. Bei dieser Technik kann jedoch die Platzierung des Bewegungsmelders zum Problem werden. Sind Hindernisse wie Zwischen- oder Trennwände vorhanden, wird das Erfassen der menschlichen Wärmestrahlung gestört und beeinträchtigt. Die Einsatzmöglichkeiten sind somit aufgrund der Erfassungseigenschaften eines IR-Bewegungsmelders eingeschränkt und machen oftmals mehrerer Geräte notwendig, die zusätzlich gewartet werden müssen. Zudem spielt auch die Optik eine wichtige Rolle, denn ein Bewegungsmelder kann den gestalterischen Eindruck eines Raumes durchaus beeinträchtigen.

Die angeschlossenen konventionellen Leuchtmittel reagieren zudem auf das Schaltsignal des Bewegungsmelders mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung. Das benötigte Licht steht dadurch nicht sofort zur Verfügung. Diese Dunkelphase beeinträchtigt die Sicherheit und den Komfort der Nutzer. Häufiges An- und Ausschalten wiederum erhöht bei konventionellen Leuchtmitteln das Ausfallrisiko. Die Folgen sind mangelnde Funktionssicherheit der Leuchte sowie ein erhöhter Wartungsaufwand aufgrund von Leuchtmittelwechsel.

Kombination zweier Technologien

Das Wissen um diese Problematik und der intensive Austausch mit Installateuren und Lichtplanern brachte Steinel Professional dazu, eine intelligentere Lösung für derartige Beleuchtungssituationen zu entwickeln. Das Ziel: Es sollte eine sich selbst steuernde und effiziente Leuchte entstehen, die mit neuester Technologie arbeitet und eine lange Lebensdauer hat. Die entwickelten Innenraumleuchten RS Pro LED S1 und RS Pro LED S2 vereinen nicht nur den Bewegungsmelder und die Leuchte in einem Gerät, sondern darüber hinaus auch zwei innovative Technologien: Erstmals wurde die Hochfrequenz-Technologie zum Erfassen der Anwesenheit von Personen mit modernster LED-Technologie kombiniert. Die als Wand- oder Deckenleuchte einsetzbare Leuchte nutzt einen 5,8-GHz-Hochfrequenzsensor (HF), der von außen nicht sichtbar in die Leuchte integriert ist. Als aktives System sendet der HF-Sensor hochfrequente Wellen aus und empfängt das von Wänden und Objekten reflektierte Echo. Verändert sich das Echo durch eine Bewegung, wird ein Schaltsignal ausgelöst. Der Sensor reagiert damit temperaturunabhängig auf kleinste Bewegungen. Betritt beispielsweise eine Person einen Flur oder ein Treppenhaus, wird diese Bewegung sofort registriert. Die mit einem 16- oder 22-Watt LED-Lichtsystem ausgestattete Leuchte reagiert automatisch und leuchtet die Bereiche mit maximaler Lichtleistung aus. Das Licht steht dabei ohne Dunkelphase sofort zur Verfügung - eine Funktion, die nicht nur komfortabel, sondern auch sicher ist. Nach einer individuell gewählten Nachlaufzeit, die zwischen fünf Sekunden und 15 Minuten eingestellt werden kann, schaltet sich die Leuchte wieder ab oder geht alternativ auf den wählbaren Grundlichtwert von zehn Prozent zurück. Ein integrierter Lichtsensor überwacht permanent die Raumlichtsituation, damit die Leuchte auch nur dann eingeschaltet wird, wenn das Licht wirklich benötigt wird. Der Lichtwert, bei dem die Leuchte aktiv werden soll, kann dabei zwischen 2 und 2000 Lux liegen.

Der HF-Sensor hat einen Erfassungswinkel von 360 Grad bei einem Öffnungswinkel von 160 Grad. Damit können Bewegungen rundum erfasst werden. Die Reichweite der Leuchte kann in einem Durchmesser von bis zu acht Metern stufenlos eingestellt und in vier Richtungen gedämpft werden. Mit einer Leuchte kann damit eine Fläche von maximal 50 Quadratmetern abgedeckt werden.

LED-Kühlsystem und Funkvernetzung

Die Active-Thermo-Control-Steuerung - ein patentierter Überhitzungsschutz von Steinel Professional - sorgt dafür, dass optimales Licht geliefert und gleichzeitig auch das LED-Lichtsystem geschont wird. In das flache Design der beiden Leuchten wurden zusätzlich Kühlrippen integriert. Die an der Rückseite der LEDs entstehende Wärme wird hierüber direkt abgeleitet. Die Temperatur der LEDs wird somit elektronisch überwacht und die Leistung bei Bedarf unmerklich geregelt.

Bei einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von zirka 50.000 Stunden ist ein Leuchtmittelwechsel praktisch nicht mehr notwendig. Damit wird der Wartungsaufwand reduziert und das Licht steht jederzeit zur Verfügung. Auch häufiges Schalten reduziert die Lebensdauer des LED-Lichtsystems nicht.

Die beiden Sensor-LED-Innenleuchten verfügen über eine bereits in die Leuchte integrierte 868-MHz-Funkkommunikation mit einer Sendeleistung von zirka 1mW. Hiermit können mehrere Leuchten zu einer Gruppe zusammengeschaltet werden. Jede Leuchte ist bei dieser Master/Master-Schaltung gleichberechtigt. So miteinander vernetzt, arbeiten und agieren die Leuchten nach der Schwarmfunktion, die eine optimale und ausgewogene Lichtverteilung ermöglicht.

Das sichere Funkprotokoll hat dabei in Gebäuden eine Reichweite von etwa 30 Metern. Mittels Auswahlschalter kann die Funkverbindung auch manuell abgeschaltet werden.

Bildergalerie

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel