Bedarf an öffentlichen und privaten E-Ladestationen in Deutschland Wo laden Deutschlands E-Autos?

Die Zahl der E-Autos in Deutschland boomt, doch der Besitz von Wallboxen bleibt mit 5,3 Prozent noch hinter den Erwartungen zurück.

Bild: iStock, Ruslan Maiborodin
02.08.2023

Elektromobilität und damit auch E-Auto-Ladestationen sind gefragt wie nie. Bereits im Januar warnte die Bundesnetzagentur vor einer Überlastung des Stromnetzes durch die steigende Zahl privater Ladestationen. Aktuelle GfK-Daten zeigen, wo der Bedarf an öffentlichen und privaten Wallboxen am höchsten ist und welche Belastungen Netzbetreiber wo erwarten können.

Die Zahl der E-Autos in Deutschland steigt: Allein im Februar 2023 wurden gemäß des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) 32.475 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Zudem planen laut der GfK-Consumer-Life-Studie 34 Prozent der Deutschen, als nächstes Fahrzeug ein E-Auto anzuschaffen. Dennoch ist der Anteil der Haushalte, die bereits eine eigene Wallbox besitzen, mit 5,3 Prozent noch gering. Neue GfK-Daten zeigen, dass sich der Besitz von Wallboxen insbesondere nach Altersgruppen und Wohnregion stark unterscheidet.

Besonders hohe Affinität zu E-Autos

Große regionale Unterschiede gibt es auch bei der Verteilung der Elektroauto-Affinität der Einwohner. So zeigt sich in den südwestlichen Regionen Deutschlands eine deutlich höhere Affinität als im Nordosten. Auch generell gilt: In ländlichen und strukturschwächeren Regionen liegt eine geringere Affinität als in den Städten vor.

Die mit Abstand höchste Affinität zum Kauf von Elektroautos in Deutschland haben die Einwohner des Stadtkreises Weimar. Mit einem Indexwert von 213,1 liegen die Weimarer mehr als 113 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Stadtkreise Düsseldorf (Index 156,2) und München (Index 151,7). Das Schlusslicht bildet der Landkreis Lüchow-Dannenberg mit einem Indexwert von 68,8 – das ist 31 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.

Problem: Lastausgleich im Stromnetz

„Da eine Schnellladung mit 50 kW dem Strombedarf von 20 Haushalten entspricht, wird es entscheidend sein, die potenziell betroffenen Stromnetze zu verstärken. Vor allem in wohlhabenden Gegenden mit hohem Potenzial für die Anschaffung eines E-Autos mit Wallbox kann die hohe Belastung sonst zu Stromausfällen führen“, weiß Christian Benz, Experte für Geomarketing bei GfK. „Energieversorger müssen auf aktuelle Daten zurückgreifen, um fundierte Entscheidungen über den Ausbau des Stromnetzes oder den Bau von öffentlichen Ladestationen für einzelne Regionen und Stadtviertel zu treffen.“

Die Konsumenten sind durchaus gewillt, zum Lastausgleich im Netz beizutragen: So geben die Befragten an, dass sie bereit wären, ihr (zukünftiges) Elektroauto auch als Stromspeicher für ihren Haushalt zu nutzen oder es anzubieten, um allgemeine Schwankungen im Stromnetz auszugleichen (Regelenergiemarkt). In den meisten marktgängigen Angeboten rund um E-Auto-Ladestationen sind diese Funktionen jedoch nicht berücksichtigt oder schlichtweg technisch nicht möglich – hier haben auch die Hersteller noch Nachholbedarf.

Weitere spannende Insights zur E-Auto-Affinität in Deutschland sowie Informationen, wo der Bedarf nach öffentlichen und privaten E-Ladestationen am höchsten ist, finden sich im GfK White Paper zur E-Auto-Affinität in Deutschland.

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    E-Auto-Affinität in Deutschland

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