Windkraft Bessere Erträge durch Korrektur von Rotorblättern

Vermessung: Teams der Windkraft Simonsfeld haben Rotorblätter von Windkraftwerken untersucht. Durch die Korrektur von Fehlstellungen der Blattwinkel können Erträge gesteigert werden.

Bild: Windkraft Simonsfeld
29.02.2016

Fehlstellungen bei Rotorblättern wirken sich negativ auf den Ertrag von Windparks aus. Mit einer Korrektur kann die Produktion von Windparks um über zwei Prozent erhöht werden.

Untersuchungen des österreichischen Stromversorgers Windkraft Simonsfeld haben ergeben, dass die Erträge von Windkraftwerken durch eine Korrektur von Rotorblattwinkeln erhöht werden können. Die Produktion könne je nach Fehlstellung um zwei Prozent und mehr steigen. Das Unternehmen hat die Blattwinkel der Rotorblätter von fast hundert Windkraftwerken in den vergangenen zwei Jahren untersucht. Bei mehr als 15 Prozent der Anlagen wurden Fehlstellungen außerhalb des Toleranzbereichs von mehr als einem Grad festgestellt. In extremen Fällen wurden Fehlstellungen von mehr als drei Grad festgestellt. „Der Ertrag lässt sich mit geringem Aufwand erheblich steigern“, sagt Markus Winter, Leiter der Technikabteilung bei der Windkraft Simonsfeld.

Bei laufender Anlage vermessen die Teams der Windkraft Simonsfeld die Rotorblätter von Windkraftwerken und bewerten deren Blattwinkel. Die Rotorblattwinkel werden vom Boden aus vermessen. Messungen werden bei optimalen Wetterverhältnissen in wenigen Stunden durchgeführt, die Korrektur der Blattwinkel in wenigen Tagen. Dass sich die Korrektur von Fehlstellungen bei Rotorblättern für die Anlagenbetreiber rechnet, bestätigt nun auch ein „EWS Performance Check“, den die Energiewerkstatt Consulting im Auftrag der Windkraft Simonsfeld durchgeführt hat: Die Leistungskurven wurden durch eine bodenbasierte Lidarmessung vor und nach der Blattwinkel-Korrektur durchgeführt. Die normgerechte Auswertung erfolgte mit dem „EWS Power Tool“. Der Vergleich der beiden Leistungskurven ergab im Fall einer Windkraftanlage mit drei Grad Fehlstellung einen Minderertrag von mehr als zwei Prozent gegenüber der optimalen Einstellung. „Messung und Korrektur rechnen sich in solchen Fällen schon nach wenigen Monaten“, sagt Helmut Max, Serviceleiter bei der Windkraft Simonsfeld. Aber auch bei Windkraftwerken mit geringerer Fehlstellung rentieren sich Messung und Korrektur – je nach Grad von Fehlstellung, Anlagentyp und Windstandort.

Neben Ertragssteigerungen bringen Korrekturmaßnahmen einen zweiten wesentlichen Vorteil: „Rotorblatt-Fehlstellungen verursachen unerwünschte Schwingungen, belasten die Triebstränge und führen früher oder später zu Folgeschäden. Im extremen Fall verkürzen sie die Lebenszeit von Windkraftwerken“, erläutert Max.

Verwandte Artikel