Das Lebensmittelsystem steht im Mittelpunkt vieler globaler Herausforderungen. Eine weltweit wachsende Bevölkerung erfordert die Produktion von mehr Lebensmitteln, während die Auswirkungen des Lebensmittelsystems auf das Klima verringert werden müssen.
Eine weitere große Herausforderung ist die Umstellung auf gesündere Ernährungsgewohnheiten. Die Ernährung ist einer der wichtigsten veränderbaren Risikofaktoren für nicht übertragbare Krankheiten wie Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die alle zu einer verminderten Lebensqualität und hohen Kosten im Gesundheitswesen führen.
Zusammenarbeit fördert Erkenntnisse und Entwicklung
In Zusammenarbeit mit Lantmännen und Arla wird Chalmers Kompetenzen aufbauen und neue Ansätze in der Lebensmittelbiotechnologie entwickeln, um diesen Herausforderungen zu begegnen. „Wir haben große Ambitionen sowohl im Umwelt- als auch im Gesundheitsbereich, und die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschung ist ein sehr wichtiger Teil dieser Arbeit. Unser gemeinsames Projekt mit Chalmers und Arla Foods ist ein klares und positives Beispiel dafür, wie verschiedene Disziplinen und Akteure zusammenarbeiten können, um größere Erkenntnisse und Entwicklungen zu fördern“, sagt Annelie Moldin, R&D Manager Food & Energy bei Lantmännen.
Elin Boll, Gesundheits- und Ernährungsexpertin bei Arla, stimmt dem zu: „Die Lebensmittel von morgen müssen schmackhaft, nahrhaft und ökologisch nachhaltig sein. Der Beitrag zum langfristigen Wissensaufbau und zur Innovation im Lebensmittelsystem ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit, um nachhaltige und gesunde Lebensmittel für künftige Generationen zu schaffen.“
Die nächste Generation hybrider Lebensmittel
Die Initiative wird von Mehdi Abdollahi, außerordentlicher Professor an der Fakultät für Biowissenschaften, koordiniert. „Das Ziel der Initiative ist die Entwicklung innovativer biotechnologischer Wege zur nächsten Generation gesunder und nachhaltiger Hybridlebensmittel. Neben der engen Zusammenarbeit mit Lantmännen und Arla werden wir auch mit Forschern des gesamten Fachbereichs zusammenarbeiten, um deren Fachwissen in den Bereichen Biomasse und fortschrittliche Fermentationsverfahren, Lebensmitteltechnologie und Ernährung zu nutzen“, sagt Mehdi Abdollahi.
Der Schwerpunkt liegt auf der Verknüpfung traditioneller Lebensmittelproduktionstechniken wie der Fermentation, bei der Mikroorganismen wie Hefe und Milchsäurebakterien eingesetzt werden, mit Entwicklungen in der Biotechnologie, um neues Wissen zu generieren und neue Lösungen für die Herausforderungen in Bezug auf Gesundheit und Nachhaltigkeit unseres Lebensmittelsystems zu finden.
„Die aktuelle Initiative, bei der wir ein vierjähriges Konsortium mit der Industrie bilden, das mit einer neuen Fakultätsstelle verbunden ist, ist ein neuer, spannender Weg, um eine langfristige, intensive wissenschaftliche Zusammenarbeit mit wichtigen Akteuren aufzubauen, die sowohl die Forschung als auch die Innovation in einem angewandten Bereich erleichtert und beschleunigt. Dies schafft eine Win-Win-Situation“, sagt Rikard Landberg, Leiter der Abteilung für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften bei Chalmers, der die Zusammenarbeit initiiert hat.