Gemeinsam für die Zukunft der Vorfeldtransporte Digitales Testfeld Air Cargo

Die Demonstration des Fahrzeugs erfolgte im Beisein von Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr.

Bild: Leif Piechowski
23.07.2024

Demonstration am Stuttgarter Flughafen zeigte Einsatzmöglichkeiten autonomer Fahrzeuge.

Wie können die Effizienz und Leistungsfähigkeit der Luftfrachttransportkette durch eine bessere Vernetzung aller beteiligten Akteure und die Digitalisierung von Abläufen gesteigert werden? Mit dieser Frage befasst sich das Forschungsprojekt Digitales Testfeld Air Cargo, das von der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) und dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML mit weiteren Praxispartnern durchgeführt wird.

Gefördert wird das Forschungsprojekt, das aus sechs Teilprojekten besteht, bis August 2026 mit insgesamt 13,7 Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Im Teilprojekt 5 „Autonome Outdoor Frachttransporte“ startete im Juli 2024 die Testphase.

Hierbei wird der Einsatz eines autonomen Fahrzeugs des britischen Herstellers Aurrigo unter Leitung der Frankfurt UAS in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IML und den operativen Beteiligten – der Stuttgarter Flughafen, Fraport, Sovereign Speed und KRAVAG-Versicherungen, erprobt.

Als Standort für das Testfeld konnte der Stuttgarter Flughafen gewonnen werden. Eine Demonstration erfolgte am 17. Juli 2024 im Beisein von Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, und zeigte, wie Frachttransporte durch den Einsatz von autonomem Equipment optimiert werden können.

„Die Demonstration des autonomen Fahrzeugs am Flughafen Stuttgart zeigt deutlich, dass das Digitale Testfeld Air Cargo einen unmittelbaren Beitrag zur Weiterentwicklung der Frachtabfertigung auf dem Vorfeld leistet. Durch den Einsatz autonomer Fahrzeuge können Prozesse effizienter und sicherer gestaltet werden. Dies ist ein entscheidender Schritt hin zu einer digitalen und vernetzten Luftfrachttransportkette“, betont Staatssekretär Luksic.

Das Forschungsprojekt ist an der Frankfurt UAS im Institute for Aviation & Tourism (IAT) verortet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Benjamin Bierwirth treibt ein Team wissenschaftlicher Mitarbeitender die Konzeption, Entwicklung und Demonstration im House of Logistics and Mobility (HOLM) in enger Kooperation mit dem Fraunhofer IML voran.

„Die Demonstration zeigte eindrucksvoll die Fortschritte beim autonomen Fahren. Selbst anspruchsvolle Aufgaben können von den hochautomatisierten Fahrzeugen übernommen werden und entlasten so das (knappe) Personal von zeitintensiven Aufgaben. Ich erwarte, dass diese Fahrzeuge in den nächsten fünf Jahren im operativen Dauerbetrieb an großen Flughäfen zu sehen sein werden,” so Bierwirth.

Erfolgreiche Kooperationen mit internationalen Partnern

„Unsere Führungsrolle in der autonomen Technologie basiert auf erfolgreichen Kooperationen mit internationalen Partnern. Die Demonstration auf dem Digitalen Testfeld Air Cargo in Stuttgart bestätigt erneut unsere proprietäre autonome Technologie und Systeme und zeigt das transformative Potenzial des Auto-DollyTug an stark frequentierten Flughäfen“, so Prof. David Keene, CEO von Aurrigo.

Konkret umfasste die Demonstration mehrere Schlüsselfunktionen: den autonomen Transport von Frachtcontainern zur Flugzeugposition; die autonome Erkennung der Verladevorrichtung (Highloader) auf der Flugzeugposition und Frachtübergabe; kollaboratives Verhalten im Mischverkehr mit manuellen Fahrzeugen und Fußgängern inklusive des Gewährens von Vorfahrt sowie die zuverlässige Erkennung von statischen und dynamischen Hindernissen für eine umfassende Sicherheit.

Aktuelle Testphase geht bis August 2024

Die aktuelle Testphase läuft noch bis August 2024. Anschließend erfolgt dann die Auswertung der Testphase 5 und die zugehörige Berichterstattung. Im Teilprojekt C der Verlängerung wird die Forschung zum Einsatz autonomer Fahrzeuge im Luftfrachtbereich fortgesetzt.

Inhaltlich umfasst das Gesamtprojekt die drei Themenfelder „Standardisierter Datenaustausch zwischen den Stakeholdern der Luftfrachttransportkette mit Bezug zu nationalen und internationalen Initiativen“ (zum Beispiel eFTI und ONE Record), „Automatisierung von Disposition, Handling und Transport“ und „Mehrwert durch KI-gestützte Optimierung und Prognosen“.

Zu den Konsortialpartnern gehören neben den Flughäfen Köln, Frankfurt, Leipzig und München Lufthansa Cargo, DB Schenker und Sovereign Speed als Logistikdienstleister, sowie die CHI Deutschland Cargo Handling. Ebenso sind LUG aircargo handling und KRAVAG-Versicherungen als assoziierte Partner beteiligt.

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