Anbieter von Energieeffizienzlösungen in Deutschland haben im vergangenen Jahr hochgerechnet einen Umsatz von 135 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Markt ist damit zwischen 2014 und 2015 um knapp 10 Prozent gewachsen. Das ergab der Branchenmonitor Energieeffizienz 2016 der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff), der in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) erstellt wurde.
„Die auf Energieeffizienz spezialisierten Unternehmen wachsen überdurchschnittlich stark im Vergleich zu den Branchen, denen sie angehören. Der Energieeffizienzmarkt ist attraktiv und beschäftigt inzwischen über eine halbe Million Menschen allein in Deutschland. Dass dies trotz der derzeit geringen Energiepreise so ist, zeigt auch, dass die Politik auf einem guten Weg ist“, sagt Carsten Müller, Vorstandsvorsitzender der Deneff.
Mehr als drei Viertel der Anbieter beabsichtigen laut der Befragung, ihr Energieeffizienzgeschäft in Deutschland weiter auszubauen. Auch Neueintritte in den Markt sind weiterhin attraktiv: Sie machen ein knappes Drittel der Anbieter aus, schätzen die befragten Unternehmen. Die Konkurrenz wächst. Wichtige Trends, die diese Entwicklung befeuern, sind auf die Digitalisierung und die Entstehung neuer Kundenbedürfnisse zurückzuführen. „Die insgesamt gute Stimmung auf dem Energieeffizienzmarkt darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Anbieter von Energieeffizienzlösungen nach wie vor die Unsicherheit über politische Rahmenbedingungen als Kernproblem für die zukünftige Marktentwicklung nennen. Es besteht also weiterhin politischer Handlungsbedarf, um die Energieeffizienz zur zweiten Säule der Energiewende zu machen“, sagt Volker Breisig, Partner und Experte für Energieeffizienz bei PwC.
Wie bedeutsam die politischen Rahmenbedingungen für die Marktentwicklung sind, zeigt sich auch darin, dass diese die Energiepreisentwicklung als wichtigsten Treiber für den Absatz von Energieeffizienzlösungen abgelöst haben. Eine klare Trendwende, so die Deneff. Die politischen Maßnahmen und Instrumente, die in Deutschland und auf europäischer Ebene bereits angestoßen worden sind, wurden überwiegend als wirkungsvoll bewertet. Insbesondere die Verpflichtung großer Unternehmen, alle vier Jahre ein Energieaudit durchzuführen, erhielt eine sehr gute Bewertung.