Nokia und Ernst & Young haben eine Studie zu Anwendungen des Metaverse in Unternehmen durchgeführt. Befragt wurden 860 Unternehmensvertreter aus den USA, Brasilien, Großbritannien, Deutschland, Japan und Südkorea. Sie kamen aus den vier Sektoren Automobil, Industriegüter und Fertigung, Energie und Energieversorger sowie Transport, Supply Chain und Logistik.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass Unternehmen an das Metaverse glauben und entsprechende Technologien auf dem Vormarsch sind. So halten nur zwei Prozent der Befragten das Metaverse für ein Modewort oder eine Modeerscheinung. 58 Prozent der Unternehmen, die Pläne für das Metaverse haben, haben bereits mindestens einen Anwendungsfall im Zusammenhang mit dem Metaverse implementiert oder pilotiert. Fast alle befragten Unternehmen (94 Prozent), die noch nicht damit begonnen haben, planen, dies in den nächsten zwei Jahren zu tun.
Die Befragten äußern auch, dass das industrielle Metaverse einen erheblichen Mehrwert für das eigene Geschäft schafft. Im Durchschnitt glauben 80 Prozent derjenigen, die bereits Metaverse-Anwendungsfälle implementiert haben, dass diese einen signifikanten oder transformativen Einfluss auf ihren Geschäftsbetrieb haben werden. Nahezu alle Befragten (96 Prozent) sind der Ansicht, dass das Metaverse durch die Kombination von physischen und virtuellen Anwendungsfällen die Innovationsfähigkeit stärken wird, wodurch Unternehmen die Einführung und Monetarisierung von Industrie 4.0 beschleunigen können.
Cloud Computing und KI als wichtigste Voraussetzungen
Was die geografische Verteilung betrifft, so sind die USA (65 Prozent), Großbritannien (64 Prozent) und Brasilien (63 Prozent) derzeit führend, wenn es darum geht, mindestens eine industrielle oder geschäftliche Metaverse-Anwendung einzuführen oder zu pilotieren. Der Durchschnitt in Deutschland liegt bei 53 Prozent.
Auf die Frage, von welchen Anwendungsfällen sie sich einen transformativen Nutzen versprechen, sehen Unternehmen das größte Potenzial in der Nutzung von erweiterter Realität (eXtended Reality / XR) für Schulungen mit Blick auf das Onboarding und die Weiterbildung von Mitarbeitern. Drei von vier befragten Branchen nennen virtuelle Forschung und Entwicklung zur Verbesserung von Produktdesign und Prozessen als Vorteil.
Bei der Einführung von Metaverse-Anwendungsfällen sind sich die Befragten der Notwendigkeit einer ausreichenden Infrastruktur und solider analytischer Fähigkeiten bewusst. Größte Bedeutung als technische Enabler, um die Anforderungen solcher Anwendungsfälle erfüllen zu können, werden Cloud Computing (72 Prozent), KI / Machine Learning (70 Prozent) und der Netzwerkanbindung (68 bis 70 Prozent) beigemessen. Angesichts des Bedarfs an technischem Fachwissen im eigenen Haus verlassen sich die Unternehmen in diesem Stadium auf eine Reihe von Partnern, um Kompetenzlücken zu schließen und Metaverse-Anwendungen zu implementieren.
„Unternehmen erkennen handfeste Vorteile“
Vincent Douin, Executive Director, Business Consulting and Business Transformation bei Ernst & Young, sagt: „Das Metaverse ist in der Industrie und in Unternehmen angekommen. Diese Studie zeigt den klaren Zuspruch für Technologien wie erweiterte Realität und digitale Zwillinge, um Geschäftsziele zu erreichen. Wir sehen bereits, dass viele Unternehmen über die Planungsphase hinausgehen und handfeste Vorteile aus ihren ersten Implementierungen erkennen.“
Thierry E. Klein, Präsident von Nokia Bell Labs Solutions Research, pflichtet dem bei: „Es ist schön zu sehen, dass Unternehmen eindeutig an die Kraft des Metaverse für die Wertschöpfung in Unternehmens- und industriellen Anwendungsfällen glauben. Es deckt sich mit unserer Vision des Metaverse als Erweiterung von Industrie 4.0, die auf mehr als acht Jahren Forschung in den Nokia Bell Labs beruht. Folglich sind diejenigen, die bereits leistungsfähige Kommunikationsnetze für Industrie 4.0 implementiert haben, jetzt gut aufgestellt, um die Vorteile des Metaverse zu erschließen, die einige Unternehmen bereits ganz klar sehen.“
