Fraunhofer-Impulspapier Fünf Thesen zur Zukunft der Innovation in Deutschland und Europa

Der Fraunhofer-Verbund Innovationsforschung hat in einem Impulspapier fünf Thesen zur Innovation im Jahr 2030 vorgestellt.

04.06.2018

Im Jahr 2030 entstehen Innovationen jenseits von FuE-Abteilungen, Innovationsprozesse sind durchgängig digitalisiert. Neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle kommen als integrierte Lösungen auf den Markt. Wissen ist frei verfügbar und steht allen offen – diejenigen haben einen Vorteil, die dieses Wissen nutzbringend anwenden können. Und Europa hat sich in Sachen Datenschutz und -souveränität eine führende Rolle erarbeitet.

Das ist die Vision, die der Fraunhofer-Verbund Innovationsforschung in seinem Impulspapier „Wandel verstehen, Zukunft gestalten – Impulse für die Zukunft der Innovation“ skizziert hat. Darin stellen Experten der fünf Verbund-Institute – Fraunhofer IAO, IMW, INT, IRB und ISI – fünf Thesen zur Innovation im Jahr 2030 vor. Was implizieren diese Voraussagen für das Jahr 2030 für den Innovationsstandort Deutschland und Europa? Oder anders gesagt: Was ist seitens Wirtschaft, Politik und Wissenschaft jetzt zu tun, um angesichts der anstehenden Herausforderungen die Spitzenposition des Innovations- und Wirtschaftsstandorts Deutschland im globalen Wettbewerb weiter auszubauen?

„Um die hohe Qualität und Exzellenz unseres Innovationssystems weiter auszubauen, müssen wir eine noch höhere Dynamik erreichen. Nur so kann die deutsche Wirtschaft im internationalen Wettbewerb langfristig ihre Spitzenposition erhalten – sowohl bei systemrelevanten Innovationen als auch bei der Begleitung gesellschaftlicher Transformationsprozesse", erklärt Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Er fordert: „In der heutigen Zeit gilt es, branchenübergreifende Anwendungskontexte zu entwickeln und neue Geschäftsmodelle von der Bedarfsseite her zu denken. Wir stehen vor der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, Inhalt, Qualität und Intensität der Beziehungen aller Akteure des Innovationssystems gezielt zu gestalten.“

Fraunhofer fordert digitalen Handlungsrahmen für Unternehmen und Politik

Die im Impulspapier skizzierten Entwicklungen sind in ihren Anfängen bereits heute zu spüren: „Durch die treibende Kraft der Digitalisierung ist bereits heute Wissen verstärkt öffentlich zugänglich, Innovationen finden vermehrt an Schnittstellen verschiedener Disziplinen statt und integrierte Lösungen treten an die Stelle einzelner Produkte oder Dienstleistungen", verdeutlicht Prof. Wilhelm Bauer, Vorsitzender des Fraunhofer-Verbunds Innovationsforschung. „Aus den fünf Thesen zu innovationssystemrelevanten Trends haben wir in unserem Impulspapier konkrete Aufgaben für Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft abgeleitet. So sollte jedes Unternehmen bereits heute einen digitalen Handlungsrahmen schaffen. Spannend ist auch die Frage, wie Unternehmen von frei zugänglichem Wissen und offenen Standards profitieren können", so der Verbundvorsitzende weiter.

Die fünf Thesen im Überblick

  • These 1: 2030 sind Offenheit, Lernfähigkeit und Kooperation die Leitbilder von Innovation.

  • These 2: 2030 stehen integrierte Lösungen im Mittelpunkt des Innovationsgeschehens.

  • These 3: 2030 sind Innovationsprozesse durchgängig digitalisiert.

  • These 4: 2030 steht Wissen allen offen - es kommt darauf an, es nutzbringend anzuwenden.

  • These 5: 2030 verfügt Europa mit Blick auf Datensicherheit und -souveränität über ein Alleinstellungsmerkmal im globalen Wettbewerb.

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