In ihrer Kooperation wollen Lapp und Belectric eine Lösung schaffen, die vielseitiger einsetzbar ist als bisher und sich für beliebige Folienmaterialien eignet. Außerdem sollen die so genannten Modul-Anschluss-Punkte (MAP) - die Kontaktstelle zwischen Folie und Kabel – kompakter werden. Das ist wichtig, um die Folienmodule unauffällig in Gebäudefassaden zu integrieren, wo sie sauberen Strom aus der Sonne gewinnen – Designer und Architekten sollen so möglichst großen Gestaltungsspielraum haben.
Die beiden Unternehmen sind keine Fremden: Lapp hat für Belectric OPV einen Anschlusspunkt entwickelt, der in den Solarmodulen für den deutschen Pavillon auf der Expo 2015 in Mailand zum Einsatz kam. Wie riesige Farne reckten sich die Solarskulpturen dort in den Himmel, der Strom wurde über fast unsichtbare Anschlusspunkte in die Kabel gespeist, die wie feine Zweige aussahen.
Flexible Anschlusstechnik
Die Eigenschaften von Lapps Anschlusstechnik für den Mailänder Pavillon wie Kompaktheit und Wasserdichtheit soll sich auch die von den beiden Partnern geplante Weiterentwicklung zunutze machen - gleichzeitig aber wesentlich flexibler bei der Wahl des Materials und der Dicke der Trägerfolien sein. Der Anschlusspunkt soll sich zudem unabhängig vom Produktionsstandort der Module aufbringen lassen.
Wie genau das funktionieren soll, halten die Partner vorerst noch geheim, bis das Patentverfahren eingeleitet worden ist. Beide Unternehmen gewähren sich für eine festgelegte Zeit das Exklusivrecht an der Technik. In dieser Zeit wird Belectric die Anschlusspunkte bei Lapp beziehen, Lapp wird nur Belectric OPV beliefern. „Wir kennen uns schon sehr lange und haben großes Vertrauen zueinander, und wir bei der Lapp Gruppe glauben, dass die Zukunftstechnologie organische Photovoltaik enormes Potenzial hat“, so Georg Stawowy. „Die strategische Partnerschaft war somit der logische nächste Schritt.“