Suntech war eines der größten Solarunternehmen der Welt, bevor es 2013 ins Trudeln geriet. Inzwischen ist es eine Tochter der Shunfeng International Clean Energy und startet als „Wuxi Suntech“ wieder durch.
Das Unternehmen hat im April bekanntgegeben, dass es seine gesamte Solarmodul-Produktion auf Module mit vier Busbars umstellt. Dies ermögliche eine höhere Ausgangsleistung bei gleichzeitiger Verringerung des Stromverlusts um ca. 10 %. Das Moduldesign reduziert die Eigenspannung auf den Busbars und so die Wahrscheinlichkeit, dass Mikrorisse und Hotspots auftreten, was zu erhöhter Leistungsstabilität bei den Modulen führe.
Eric Luo, Vorstandsvorsitzender von Suntech, wird anders als im Vorjahr (siehe Bild oben) diese Woche nicht zur Intersolar nach München kommen können. Wir sprachen jedoch vorab mit ihm am Telefon.
Eric Luo im Interview
Energy 2.0: Herr Luo, wie entwickelt sich der Solarmarkt?
Eric Luo: Insbesondere in China sehr stark. Wir haben ja ein Ziel von 17,8 GW hier in China für dieses Jahr, aber auch die Nachfrage in den USA und in Indien ist sehr erfreulich. Auch in Europa wird die Nachfrage in den nächsten fünf Monaten wieder anziehen.
Was sind Ihre Erwartungen für 2015 für den Markt und für Ihr eigenes Unternehmen?
Der Markt wird um 10 bis 15 Prozent wachsen. Verglichen mit 2014 erwartet Suntech in diesem Jahr ein Wachstum von etwa 50 %.
Das sind trotz der Restrukturierung sehr aggressive Wachstumsziele. Wie wollen Sie die erreichen?
Wir haben voriges Jahr 50 Millionen US-Dollar investiert und verfügen nun über eine vollautomatische Produktionslinie. Bei den Modulen setzen wir komplett auf die neue 4-Busbar-Technologie, die höhere Leistung sowie Effizienz bringt und das bei geringerer mechanischer Beanspruchung der Module.
Eines der großen Themen auf der diese Woche beginnenden Intersolar in München werden Speicher sein. Ist das nur ein deutsches Thema?
Nein, Speicherung ist ein globales Thema, auch wenn die Umsetzung regional sehr unterschiedlich verläuft. Aber ich erwarte, dass die Batteriepreise deutlich sinken werden, und zwar noch schneller, also vor einigen Jahren die Modulpreise gefallen sind. Schon jetzt sieht man deutliche Preissenkungen von Quartal zu Quartal.
Das Telefon-Interview führte Dr. Karlhorst Klotz.
Suntech stellt auf der Intersolar in Halle A1 am Stand 151 aus.