Optoelektronik, Displays & HMI Relais-Aktualisierung

Phoenix Contact Deutschland GmbH



29.04.2013

Relais sind seit vielen Jahren in der Industrie im Einsatz. Doch auch eine bewährte Technik kann man immer wieder verbessern.

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In der Industrie werden Relaismodule in verschiedenen Ausführungen eingesetzt. Sie dienen dazu, Signale zu schalten und zu vervielfachen sowie Leistungen zu verstärken und eine galvanische Trennung zwischen der Steuerung und der Applikation zu realisieren. Obwohl es sich hierbei um eine seit Jahrzehnten bewährte Technik handelt, gibt es immer wieder Neuerungen. Mit Rifline Complete stellt Phoenix Contact ein neues Industrierelais-System vor. Bislang wurde das Segment industrieller Relais durch die PR-Serie von Phoenix Contact abgedeckt. Die neu entwickelte Produktfamilie Rifline Complete erweitert die bestehende Lösung um einen wirtschaftlichen Ansatz. Dazu umfasst das Portfolio sieben Sockelvarianten, um die am häufigsten im Industriebereich genutzten Relais aufnehmen zu können. Das neue Relaissystem erfüllt zudem eine große Bandbreite an Anforderungen. Diese reicht von platzmäßig beengten Anwendungen mit nur einem Schaltkontakt bis zu Applikationen mit hohen Schaltleistungen bis 440 VAC beziehungsweise 16 A. Rifline Complete eignet sich sowohl für simple Koppelanwendungen bis hin zum Ersatz im Kleinschütz-Bereich. Allen Relaismodulen gemein ist das einheitliche Design, das zum einen funktionale Vorteile aufgrund der einfachen Brückung bietet und zum anderen für Übersichtlichkeit im Schaltschrank sorgt.

Einfache Verdrahtung

Bei Rifline Complete setzt Phoenix Contact auf die Push-in-Technologie, die in vielen Produktlinien wie Clipline Complete, PLC-Interface oder Axioline Verwendung findet. Die Anschlusstechnik ermöglicht das werkzeuglose Verdrahten durch direktes Stecken des Leiters in die Klemmhülse. Auf diese Weise werden Installationszeiten verkürzt und stets die gleichen Leiteranschlusskräfte genutzt. Neben der Push-in-Technologie vereinfacht ein weiteres Merkmal die Verdrahtung der Rifline-Relais. Die größte Zeit- und damit auch Kostenersparnis lässt sich erreichen, indem kein Leiter anzuschließen ist. Dies wird bei sämtlichen Sockeln der neuen Produktfamilie dadurch umgesetzt, dass eingangsseitig das gemeinsame Minuspotential (Anschluss A2) gebrückt werden kann. Zu diesem Zweck stehen Steckbrücken aus dem Clipline-Complete-Programm zur Verfügung. Vom 6,2 mm schmalen RIF-0-Sockel können mit einer Mehrfachbrücke beispielsweise bis zu 50 Module gebrückt werden. Bei den übrigen Sockeln erfolgt eine direkte Brückung von einem Sockel zum nächsten. Die Brückenschächte sind eingangsseitig an allen Sockeln an der identischen Position angebracht, so dass eine Brückung über alle Sockelgrößen hinweg möglich ist. So kann der schmale RIF-0-Sockel problemlos mit dem breiten RIF-4-Sockel verbunden werden. Darüber hinaus lässt sich bei den Sockeln RIF-0 und RIF-1 auf der Ausgangsseite der Wurzelkontakt brücken (Anschluss 11), wobei die Sockel nun nicht mehr gemischt werden können. Wie auf der Eingangsseite bietet RIF-0 eine Mehrfachbrückung. Der Sockel RIF-1 unterstützt zudem eine interne Brückung des Wurzelkontakts der beiden Wechslerkontakte des Relais, um den zulässigen Schaltstrom zu erhöhen. Ferner lässt sich der Wurzelkontakt auch zum benachbarten RIF-1-Modul brücken.

Umfassendes Zubehör

Neben den bereits erwähnten Brücken greift die Produktfamilie Rifline Complete auf weiteres Zubehör der Reihenklemmen Clipline Complete zurück. Markiert werden die Relaismodule zum Beispiel mit dem Standard-Zackband, das man auf die Relaishaltebügel aufrasten kann. Zusätzlich lassen sich weitere Markierungen durch Schildchenträger an den Sockeln befestigen. Zur Überprüfung der Leiter in den Anschlüssen sind Prüfadapter aus dem Clipline-Complete-Portfolio erhältlich, die in das vorgesehene Prüfloch an der Klemmstelle kontaktiert werden. Über das Material von Clipline Complete hinaus beinhaltet Rifline Complete eigenes Zubehör. Dazu gehören die Funktionssteckmodule und das Zeitmodul. Die Funktionssteckmodule kommen in Kombination mit den Sockeln RIF-1, RIF-2, RIF-3 und RIF-4 zum Einsatz. Je nach Ausführung enthalten sie eine Status-LED, eine Verpolschutz-Diode für DC-Ausführungen sowie eine Schutzbeschaltung zur Bedämpfung der induktiven Rückspannung.

Schnelle Umrüstung zum Zeitrelais

Das Zeitmodul RIF-T3-24UC erweitert die Standard-Relais zu einem Zeitrelais. Dabei stehen drei Zeitfunktionen und vier Zeitbereiche in einem 13 mm schmalen Gehäuse zur Verfügung. Das Zeitmodul lässt sich universell auf die Sockel RIF-1, RIF-2, RIF-3 und RIF-4 aufstecken. Als Zeitfunktionen unterstützt das RIF-T3-24UC einschaltverzögert, einschaltwischend und taktgebend. Einschaltverzögert bedeutet, dass das Relais bei anliegender Eingangsspannung erst nach der eingestellten Zeit schaltet. Die Funktion „Einschaltwischend“ sorgt für das sofortige Schalten des Relais bei anliegender Eingangsspannung sowie Ausschalten nach Ablauf der festgelegten Zeit, obwohl die Eingangsspannung noch vorhanden ist. Wird die Funktion „Taktgebend“ gewählt, verharrt das Relais bei anliegender Eingangsspannung so lange im Schaltzustand, bis die definierte Zeit abgelaufen ist. Anschließend verbleibt es die gleiche Zeitspanne im ausgeschalteten Zustand und schaltet dann erneut. Die einzustellende Zeit ist in die vier Bereiche 0,5 bis 10 Sekunden, 5 bis 100 Sekunden, 0,5 bis 10 Minuten und 5 bis 100 Minuten unterteilt. Sie werden mittels DIP-Schalter festgelegt. Die Feineinstellung erfolgt über ein Potentiometer. Auf diese Weise lassen sich die Relais der Produktfamilie Rifline Complete mit wenigen Handgriffen zu universellen Zeitrelais umrüsten.

Flexible Bestellung

Rifline Complete ist sowohl als komplett montiertes Relaismodul als auch als universell zusammensteckbares Baukastensystem erhältlich. Zur einfachen Bestellung der gängigen Spannungsebene dienen Komplettmodule. In diesem Fall werden der Sockel, das Relais, der Relaishaltebügel und das Funktionssteckmodul als Einheit ausgeliefert. Der Anwender benötigt somit lediglich eine Bestellnummer in seinem System und erhält ein direkt installierbares Relaismodul. Möchte er sich das Relais individuell zusammenstellen, weil beispielsweise besondere Spannungen erforderlich sind, lassen sich die Komponenten der neuen Produktfamilie einzeln ordern. So kann jeder Anwender ein auf seine individuellen Anforderungen abgestimmtes Relais zusammenbauen.

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