Bis zu 36.000 t Kohlendioxid pro Jahr filtern Größter CO2-„Staubsauger“ der Welt in Betrieb genommen

Die größte Kohlendioxid-Filteranlage ist in Island in Betrieb gegangen und kann im Vollbetrieb 36.000 t CO2 pro Jahr aus der Luft zu filtern.

Bild: Kohlendioxid-Filtern
16.05.2024

Wissenschaftler und Umweltschützer weltweit machen sich Sorgen um die steigende Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre. Denn bindet CO2 Wärme in der Atmosphäre und trägt so zur Klimakrise bei. Ein Lösungsansatz ist, das Kohlendioxid direkt aus der Luft zu filtern - Island macht das jetzt im großen Stil.

Die größte Kohlendioxid-Filternanlage ist in Island in Betrieb gegangen. „Mammoth“ ist der zweite kommerzielle CO2-„Staubsauger“ von Climeworks in Island und etwa zehnmal so groß wie ihre Vorgängerin „Orca“. Mit „Mammoth“ bringt das Schweizer Unternehmen neue, hochwertige Kapazitäten zur CO2-Filterung auf den Markt.

Der erste Spatenstich von Climeworks für die Air Capture Plant „Mammoth“ erfolgte im Juni 2022. Die Anlage wurde in Modulbauweise errichtet, wobei derzeit zwölf der insgesamt 72 Filter-Kollektoren vor Ort installiert sind. Diese können bei voller Auslastung bis zu 36.000 t CO2 pro Jahr aus der Luft filtern.

„Mammoth“ reinigt bereits die Luft

„Mammoth“ hat bereits erfolgreich mit dem Auffangen und Speichern des ersten CO2 begonnen. Climeworks nutzt erneuerbare Energien, um das Luftfilter-Verfahren zu betreiben, dafür benötigt es Niedertemperaturwärme wie kochendes Wasser. Der Geothermie-Partner ON Power in Island liefert die Energie für diesen Prozess.

Sobald das CO2 aus den Filtern freigesetzt ist, transportiert es der Speicherpartner Carbfix in den Untergrund, wo es in einem natürlichen Prozess mit Basaltgestein reagiert, zu Gestein wird und dauerhaft gespeichert wird. Dabei lässt Climeworks den gesamten Prozess von unabhängigen Dritten überprüfen und zertifizieren.

Sieben Jahre Erfahrung hat Climeworks bereits in der Praxis. Die Ingenieure verarbeiten täglich rund 200 Millionen Datenpunkte. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind in „Mammoth“ eingeflossen, das die Leistung, Effizienz und Rückgewinnung der Anlage steigert und eine höhere Verfügbarkeit gewährleistet, um die CO2-Abscheidung das ganze Jahr über zu maximieren.

Weitere Kohlendioxid-Filteranlagen in Planung

Mit „Mammoth“ wird Climeworks weitere Betriebserfahrungen in der Praxis sammeln, und 180 wissenschaftlichen Experten werden die umfangreichen Tests und Entwicklungen fortsetzen. Die Erkenntnisse aus dem Betrieb und den Tests werden in die nächsten Projekte für CO2-„Staubsauger“ einfließen.

Auch in den USA sind Projekte geplant, deswegen ist Climeworks einer von drei Vorschlägen für Air Capture Plants, die alle vom US-Energieministerium für eine öffentliche Förderung von insgesamt mehr als 600 Millionen US-Dollar ausgewählt wurden. Für das größte Projekt, das Projekt Cypress in Louisiana, wurden im März zunächst 50 Millionen US-Dollar bewilligt.

Climeworks wird seine Megatonnen-Hubs weltweit vervielfältigt, um einen globalen Maßstab zu erreichen. Das Unternehmen entwickelt aktiv Projekte in Norwegen, Kenia und Kanada und erkundet weitere potenzielle Standorte für die direkte Luftfilter- und Speicherung.

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