Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gegenüber dem 1. Halbjahr 2019 um 8,3 Prozent. Den höchsten Anstieg verzeichnete mit +12,9 Prozent der Strom aus Windkraft, was vor allem am sehr windreichen 1. Quartal 2020 lag. Mit 29 Prozent der eingespeisten Strommenge war die Windkraft zugleich der wichtigste Energieträger für die inländische Stromerzeugung im 1. Halbjahr 2020.
Einspeisung von Kohlestrom sinkt
Ebenfalls stark gestiegen ist die Stromerzeugung aus Photovoltaik: Die eingespeiste Solarstrommenge stieg im 1. Halbjahr 2020 gegenüber dem 1. Halbjahr 2019 um 9,9 Prozent, begünstigt durch ein besonders sonniges Frühjahr. Dagegen sank die eingespeiste Strommenge aus konventionellen Energieträgern um 22,6 Prozent. Insbesondere die Einspeisung von Kohlestrom war mit -37,8 Prozent deutlich niedriger als im Vorjahreszeitraum.
Stromimporte deutlich gestiegen, Deutschland aber weiter Netto-Exporteur
Die Stromimporte sind im 1. Halbjahr 2020 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019 um 43,3 Prozent auf 25,7 Milliarden kWh gestiegen. Ein Grund hierfür ist der abnehmende Anteil der inländischen Einspeisung aus grundlastfähigen, meist konventionell betriebenen Kraftwerken, hauptsächlich Kohle, Kernenergie und Erdgas. Insbesondere bei Windstille oder Dunkelheit wurde daher zur Deckung des Strombedarfs Strom importiert. Hauptimportland für Strom war Frankreich mit 8,7 Milliarden kWh.
Die exportierte Strommenge sank im 1.Halbjahr 2020 gegenüber dem 1. Halbjahr 2019 um 11,6 Prozent auf 33,6 Milliarden kWh. Insgesamt wurde aber weiterhin mehr Strom aus Deutschland exportiert als nach Deutschland importiert.