Mitarbeiter Fehlanzeige? KI in der Logistik als effektiver Gegenspieler des Fachkräftemangels

Künstliche Intelligenz hilft bei der Bewältigung der Herausforderungen in der Logistik und des Fachkräftemangels, schafft aber auch neue Hürden bei der Umsetzung der digitalen Transformation.

Bild: DALL·E / publish-industry
13.09.2024

Künstliche Intelligenz hat schier grenzenloses Potenzial. Das geht so weit, dass KI über die Mittel verfügt, für eine Transformation der Logistikbranche zu sorgen. Sie reichen von Möglichkeiten der Prozessoptimierung über die Abnahme von Routineaufgaben bis hin zur Steuerung gegen den Fachkräftemangel. Viele Unternehmen stellt gerade Letzterer vor große Herausforderungen. Experten sind gefragt, es geht um Themen wie effiziente Planung, Steuerung der Lieferketten und optimale Ausnutzung zur Verfügung stehender Ressourcen

Ohne menschlichen Input schienen effiziente Planung, Steuerung der Lieferketten und optimale Ausnutzung in der Vergangenheit nur schwer zu bewältigen zu sein. Allerdings sieht inzwischen knapp die Hälfte der Betriebe der Branche Probleme bei Beschaffung von Fachkräften. Mit sich aber immer mehr ändernden Rahmenbedingungen des Umfeldes und neuen Anforderungen an Geschwindigkeit, Präzision und Flexibilität kommen die Grenzen des Menschen immer näher – gerade bei der Auswertung riesiger Datenmengen in Echtzeit.

KI kann die Lösung sein: Sie zeichnet präzises Prognostizieren, schnelles Identifizieren von Risiken und autonomes Treffen von Entscheidungen aus. Daraus leiten Unternehmen Lieferzeiten durch Vorhersage von Nachfrageschwankungen ab oder bringen Lagerbestände auf ein optimales Niveau durch dynamische Anpassung an den tatsächlichen Bedarf.

Starke Erleichterung

Aufgrund der steigenden Schwierigkeiten beim Finden von qualifiziertem Personal nimmt die Bedeutung von KI stetig zu. Das betrifft Bereiche wie Lagerhaltung, Transportwesen oder Supply-Chain-Management. Intelligente Algorithmen beispielsweise automatisieren die Routenplanung von Lkws. Dabei beziehen sie verschiedene Einflüsse mit ein wie etwa die Verkehrslage, Wetterbedingungen oder auch gesetzliche Vorschriften.

Daraus resultiert auf der einen Seite eine Steigerung der Effizienz. Auf der anderen Seite steht ein Punkt, der für viele Unternehmen fast genauso wichtig ist: Die Notwendigkeit für menschliches Eingreifen nimmt ab. Dazu macht KI den Einsatz autonomer Systeme auch im Lagerwesen möglich. Roboter kommissionieren Waren schneller und präziser als menschliche Arbeitskräfte. Am Ende ersetzt Automatisierung den Menschen selbstverständlich nicht vollständig, reduziert aber den Bedarf – ein wichtiger Faktor in Zeiten von hohem Personalmangel in der Branche. Zudem entstehen in diesem Zusammenhang neue Arbeitsplätze, da genannte Systeme Wartung und Programmierung bedürfen.

Nicht mehr nur nice to have

Woher Expertise nehmen, wenn diese auf dem Markt scheinbar nicht wirklich zur Verfügung steht? Hierbei unterstützt Künstliche Intelligenz wie beschrieben – und zwar auch, indem sie bei der Weiterbildung und Umschulung der Mitarbeiter hilft. Es gibt KI-gestützte Plattformen, die zur Wissenserweiterung innerhalb des Teams beitragen. Individueller Fortschritt liegt dabei durch Analyse des Systems immer zugrunde, sodass dynamische Lerninhalte bereitstehen zum effektiven und effizienten Transfer von Know-how. Zumindest teilweise wirkt das dem Fachkräftemangel entgegen, da vorhandene Mitarbeiter ihre Qualifikationen erweitern.

Trotz der Vorteile entstehen durch KI aber auch einige Hürden, die es für die Unternehmen zu nehmen gilt. Die Einführung solcher Technologien macht erhebliche Investitionen und einen internen kulturellen Wandel notwendig. Ethische Fragen in Bezug auf Automatisierung stehen ebenso auf der Tagesordnung wie die Abklärung der Zulässigkeit von Datennutzung.

Stehen sich diese Herausforderungen und die durch KI generierten Vorteile allerdings im direkten Vergleich gegenüber, siegen Letztere deutlich: Mehr Effizienz, Entlastung der Arbeitskräfte oder die Bewältigung des Fachkräftemangels sind entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Zukunft. Inzwischen zählt künstliche Intelligenz dementsprechend nicht mehr nur als nette Hilfe, sondern vielmehr als notwendige Entwicklung, um die neuen Gegebenheiten in der Logistik zu bewältigen.

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  • Rainer Schulz, Geschäftsführer von sysmat aus Mainhausen. Er beschäftigt sich seit rund 25 Jahren mit der Automatisierung von Lagern. Gemeinsam mit dem Unternehmen entwickelte er die grafische Materialflussrechner-Software matCONTROL graphics für automatisierte Anlagen, Automatiklager und Produktionslinien.

    Rainer Schulz, Geschäftsführer von sysmat aus Mainhausen. Er beschäftigt sich seit rund 25 Jahren mit der Automatisierung von Lagern. Gemeinsam mit dem Unternehmen entwickelte er die grafische Materialflussrechner-Software matCONTROL graphics für automatisierte Anlagen, Automatiklager und Produktionslinien.

    Bild: sysmat GmbH

  • Verschiebewagen mit Paletten

    Verschiebewagen mit Paletten

    Bild: sysmat GmbH

  • Palettenanlage und Wareneingang

    Palettenanlage und Wareneingang

    Bild: sysmat GmbH

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